Donnerstag, 15. Oktober 2015

P wie Propaganda I ABC eines Schwulen

Unser gesamtes Handeln, unser gesamtes Wissen, einfach alles müssen wir einmal gelernt haben. Wir müssen lernen zu krabbeln und zu laufen. Wir müssen lernen zu sprechen und mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Wir lernen wie man das gesprochene Wort auf Papier bringen kann. Wir lernen Zahlen aufzuschreiben und mit diesen die wildesten Rechenoperationen durchzuführen. Wir lernen Menschen zu vertrauen. Sie geben uns Tipps, damit wir es besser / leichter im Leben haben sollen. Wir lernen aber auch Menschen zu Misstrauen, weil nicht jeder will, dass wir ein leichtes unbeschwertes Leben führen.
Letztlich wird unser Tun und Handeln also durch unsere Erfahrungen gelenkt. Wir vertrauen dem einen Menschen mehr, weil er uns noch nie enttäuscht hat. Wir können uns auch diesmal sicher sein, dass er uns nicht hintergeht, weil er es die 40, 50 oder 60 Male davor auch nicht getan hat. Wir glauben unseren Lehrern, Dozenten und Professoren was sie uns erzählen, weil sie diesen Beruf gewählt haben und dazu verpflichtet sind uns etwas beizubringen. Unserem Grundschullehrer glauben wir, dass er uns das Alphabet und dessen Aussprache korrekt beibringt. Dem Mathematiklehrer vertrauen wir, dass die Zahl π ungefähr der Zahl 3,14159265... entspricht. Ebenso wie e ungefähr der Zahl 2,71828182... entspricht. 
Es gibt noch genügend andere Beispiele die man hier anführen könnte, aber es soll ja nicht um die Beispiele gehen, sondern um dass was dahinter steht. Bestimmten Menschen vertrauen wir einfach blind. Wir glauben, dass sie schon irgendwie recht haben werden. Sie haben schließlich schon ein paar Jahre mehr auf dem Buckel, sie haben mehr erlebt, mehr gesehen von der Welt, auf ihr Urteil wird man sich schon verlassen können.
Aber dank Smartphone und Internet können wir das Wissen, welches uns gerade vermittelt wurde auch innerhalb von ein paar Klicks nachschlagen. Wir sind nicht mehr darauf angewiesen große Bibliotheken aufzusuchen und in Büchern nachzuschlagen. Nein, wir befragen einfach das World Wide Web. Manch einer befragt das allwissenden Google, ein andere stellt seine Frage dem großen Bing oder auch irgendeiner anderen großen Suchmaschienen-Persönlichkeit. Im Internet steht schließlich das Wissen von Milliarden von Menschen und jeder von Ihnen hat einen Teil dazu beigetragen. Physiker, Mathematiker, Germanisten, Historiker der verschiedensten Epochen usw. usw. 
Was im Internet steht muss also stimmen. Davon gehen wir jedenfalls aus. Das Internet - unser Lexikon 2.0

Aber ist es tatsächlich wahr? Können wir uns einfach so auf das verlassen? Ist alles was im Internet steht auch tatsächlich wahr? Reicht es wirklich aus sich eine Quellen anzuhören und diese Meinung als richtig zu akzeptieren? Wenn ja, was ist wenn diese Quelle rein der Propaganda wegen existiert?

Mit dem aufkommen des Internet und der Entwicklung der ersten Smartphones können wir innerhalb von Sekunden Dinge herausfinden, die man vorher ewig lange im Lexikon nachschlagen musste oder bei Bekannten und Verwandten nachfragen musste. Ebenso können wir aber auch Wissen welches eigentlich zur Allgemeinbildung gehört innerhalb kürzester Zeit nachlesen. Und die Informationen, die wir erhalten nehmen wir auch als wahrheitsgemäß war. Manche Dinge merken wir uns sogar und prahlen damit zu gegebener Zeit vor unseren Freunden. Ob unser Wissen nun eventuell nicht ganz der Wahrheit entsprechen könnte ist uns dabei auch egal. Ja, sie kann sogar propagandistische Züge haben oder sogar ganz der Propaganda dienen, also der Verbreitung ideologischer Ideen und Meinungen, um die Bevölkerung in einer bestimmten Weise zu beeinflussen. Dieser Beeinflussung bedarf noch nicht einmal großer Artikel. Es reichen sogar einfache Schlagzeilen oder Kommentare unter einem Beitrag aus, um die Meinung eines Menschen zu beeinflussen. Vor allem wenn unterschiedliche Schlagzeilen / Kommentare den gleichen Inhalt haben. Gerade dann macht sich kaum noch jemand die Mühe und hinterfragt das Ganze. Irgendwie wird es schon der Wahrheit entsprechen, wenn so viele dieser Meinung sind.
Um sich selbst ein Kommentar über etwas oder jemanden erlauben zu dürfen, sollte man jedoch immer beide Seiten der Medaille kennen. Man sollte sich mit einem Thema erstmal vertraut machen, bevor man sich ein Kommentar erlaubt, auch wenn das schwer ist.

P.S.:
Wie es der Zufall so will hat auch darkviktory in der neuen Folge von BrainFed (Folge 26) das Thema Propaganda und Meinungsbildung angesprochen. Wer sich die Folge ansehen will kann das hier tun.

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