Freitag, 9. Januar 2015

Welchen Wert hat ein Leben? / Leelah Alcorn

Welchen Wert hat ein Leben? Wie wichtig ist uns unser eigenes leben? Wie wichtig ist uns das Leben Anderer? Was würden wir tun, um zu leben?

Der Fall Leelah Alcorn lies mich darüber nachdenken. Sie hat das Jahr 2015 nie erlebt. Leelah hat sich nämlich am 29. Dezember 2014 das Leben genommen. Sie hat jeden Willen am Leben zu bleiben verloren. Sie durfte ihre eigene Persönlichkeit nicht ausleben, weil sie transgender war.
Leelah wurde als Junge unter dem Namen Josh Alcorn geboren. Bereits mit vier Jahren fühlte sie sich als Mädchen. Mit 14 Jahren lernte Leelah, was "Transsexualität" bedeutet. Nach dem Outing bei den Eltern fängt die Höllenfahrt aber erst richtig an. Die Eltern verweigern ihr die Hormontherapie. Daraufhin outet sich Leelah vor ihrer Klasse als Schwul. Viel zu groß ist die Angst auch bei ihren Freunden auf Ablehnung zu stoßen. Die Klasse nimmt das Outing positiv auf. Als die Eltern davon erfahren wird Leelah von der Schule genommen und jeglicher Kontakt zur Außenwelt wird unterbunden. Als das Schuljahr vorbei ist darf Leelah wieder mit ihren Freunden kommunizieren, aber diese haben sich bereits von ihr abgewandt. Leelah wurde von niemandem aus ihrem Umfeld unterstützt und nahm sich im Alter von 17 Jahren das Leben.

Ein Fall, der zu Tränen rührt. Ein Fall, der zum nachdenken anregt.
Was sind wir nur für Menschen? Was sind wir für Eltern? Wer verweigert dem eigenen Kind glücklich zu sein? Würden wir als Eltern nicht alles dafür tun, dass unser Kind glücklich wird?
Der Fall Leelah Alcorn zeigt das deutlich: Nicht jeder kämpft für das Glück des eigenen Kindes.
Leelah hätte nur noch ein Jahr warten müssen, dann hätte sie selbst über eine Hormontherapie entscheiden können. So lange wollte sie aber nicht mehr warten. Sie entschied sich lieber für den Tod, um damit für mehr Aufmerksamkeit zu sorgen.
In ihrem bewegenden Abschiedsbrief ruft sie zu mehr Aufklärung an Schulen auf. Homosexualität und Transsexualität gehören auch in den Unterrichtsstoff. Je eher die Schüler aufgeklärt werden, desto besser.

R.I.P. Leelah !!!!! We miss you!!!!!


P.S.: Leider wurde der Blog von Leelah gelöscht. Hier sind aber drei Screenshots vom Abschiedsbrief.






2 Kommentare:

  1. Hi Jan. Ging mir gerade total nahe. Ich habe letztens auf MTV eine Doku gesehen über Transgender. Host war die glaube ich zurzeit bekannteste Transgender-Lady Laverne Cox. Dort wurde u.a. auch darüber berichtet, wie gewaltsam die Menschheit auf solche Leute reagiert. Einfach unmenschlich!

    Ich selbst bin hetero, aber sowas von offen für jegliche Art von Persönlichkeit oder sexueller Orientierung. Die Welt braucht mehr Leute wie dich, die Aufstehen, zu sich selbst stehen und der Welt zeigen, dass es euch gibt und ihr ein wesentlicher Bestandteil der Bevölkerung seid. Auch die neue Campagne vom amerikanischen Schmucklabel Tiffany & Co. mit einem echten Schwulenpaar macht mir Mut, das die Welt immer mehr Aufmerksamkeit für dieses Thema schafft und thematisiert. Du darfst echt stolz auf dich sein. Geh deinen Weg und lass dich von all der negativen Kritik, die allenfalls kommen wir, nicht runterkriegen. Wir leben alle unter dem selben Himmel.

    Hab einen schönen Tag
    lina.

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    1. Hallo Lina,

      Mir ging die Geschichte auch sehr nahe. Leider ist der Fall Leelah Alcorn kein Einzelfall. Es ist aber schön zu wissen, dass sich immer mehr Menschen mit dem Thema Homo- und Transsexualität auseinandersetzen. Leider ist es aber noch ein weiter Weg bis Homosexuelle und Transgender gleichberechtigt sein werden.

      Wünsche dir noch einen schönen Abend
      Jan

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