Mittwoch, 24. Januar 2018

Der erste Urlaub mit dem Freund

Es war der 13. März 2017. Der Tag an dem ich mein langjähriges Singleleben aufgab und seit dem in einer festen Beziehung lebe. Natürlich ist jeder Anfang schwer, so auch dieses Mal. Das erste Jahr Beziehung ist nun auch schon bald vorbei und bislang stehen die Chancen ganz gut, dass ich auch danach noch in einer Beziehung sein werde.
Kurz nachdem wir dann offiziell zusammen waren, hatten wir auch direkt den ersten gemeinsamen Urlaub im Blick. Dieser fiel in die zweite Oktoberwoche, da hatten wir nämlich beide Zeit füreinander. So mussten also nur noch das Ziel festgelegt werden. Wir machten uns also auf die Suche und entschieden uns letztlich für drei Nächte in Dresden und drei Nächte auf Rügen.
Rückblickend betrachtet war es auch eine schöne Zeit. Eine Zeit, in der es nur meinen Freund und mich gab. Wo wir alles gemeinsam unternommen haben.

Doch wie ist der erste gemeinsame Urlaub tatsächlich? Wie war es in der Situation selbst? Welche Chancen und Möglichkeiten bietet solch ein Urlaub? Und wie war die Zeit danach?

Wenn man den ersten gemeinsamen Urlaub mit dem Freund, oder auch der Freundin plant, dann bedeutet das meist sehr viel mehr als nur eine schöne Zeit gemeinsam zu verbringen. Im Urlaub hängt man schließlich ständig aufeinander. Man hat nicht sehr viel Platz um sich auch mal aus dem Weg zu gehen. Man entdeckt teilweise Seiten und Eigenarten am Partner, die man vorher garnicht so kannte. Der erste gemeinsame Urlaub ist also nicht nur der erste gemeinsame Urlaub, sondern ein erster Schritt in Richtung gemeinsame Zukunft. Eine Zukunft, bei der man nicht zwei Wohnungen besitzt. Eine Zukunft, bei der man nicht nur bei dem Partner übernachtet. Eine Zukunft, bei der man nicht ein Treffen plant, um sich zu sehen. Nein, der erste gemeinsame Urlaub ist ein Schritt in Richtung gemeinsame Wohnung. Ein Schritt in Richtung gemeinsame Zukunft.
Der erste gemeinsame Urlaub entscheidet also über die Zukunft der Partnerschaft. Auch als mein Freund und ich zum ersten Mal gemeinsam weggefahren sind. Und so bestand diese eine Woche eben nicht nur aus guten Zeiten, sondern auch aus Zeiten in der wir uns schon etwas gezofft hatten. Zeiten, in denen ich mich selber fragte, warum macht er das denn nun. So interessant kann das doch garnicht sein. Wen interessiert es schon wie oft irgendwo am Arsch der Heide der Bus vorbeikommt. Wir hatten doch so wie so ein Auto dabei. Oder warum sollte ich unbedingt ein Strandtuch mitnehmen, wenn sich das Wetter so wie so immer weiter zu zog und garnicht mehr dazu einlud am Strand zu liegen.
Doch am Ende des Urlaubs hatten wir beide sehr viel gesehen und gelernt. Nicht nur über Dresden und Rügen, sondern auch über den jeweils anderen. Wir kannten auf einmal Seiten, die wir vorher nie so mitbekommen hatten. Wir erkannten Eigenschaften, die einerseits anstrengend sein konnten, auf der anderen Seite aber auch gut drüber hinweggesehen werden konnte. Wir erlebten beide eine Zeit, in der es nicht mehr nur darum ging, was ich möchte, sondern eine Zeit, in der es darum ging miteinander zu reden und einen Kompromiss einzugehen. In einer Beziehung geht es schließlich nicht darum immer nur die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen, sondern auch mal zurückzustecken und zu schauen, was dem anderen denn gerade gut tun könnte. Das Erfolgsrezept einer Beziehung ist eben nicht der Egotrip, sondern das Wir. Wir wollen in einer Beziehung leben. Wir wollen gemeinsam Zeit verbringen. Wir wollen gemeinsam alt werden. Wir wollen gemeinsam durch dick und dünn gehen.
Um herauszufinden wie stark dieses Wir ist, kann ein gemeinsamer Urlaub sehr aufschlussreich sein. In dem ersten gemeinsamen Urlaub werden letztlich also die Weichen für die Zukunft gestellt. Hier entscheidet sich oftmals, ob diese Zukunft gemeinsam verbracht wird, oder doch eher getrennt.
In meinem Fall wird es eine gemeinsame Zukunft sein. Eine Zukunft, in der es wie in unserem ersten Urlaub Höhen und Tiefen geben wird. Aber immer eine Zukunft, an der mein Partner mit Rat und Tat an meiner Seite stehen wird.

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