Mittwoch, 31. Januar 2018

Was wäre wenn?

In den vergangenen Monaten wurde eine neue Staffel meiner Lieblingsserie im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Wie es für mich als waschechter Nerd dieser Serie gehört, habe ich mir natürlich jede einzelne Folge angeschaut. Ja, ich habe mir die Staffel sogar direkt auf iTunes gekauft, um jede Folge mindestens zwei Mal zu sehen. Teilweise habe ich die Folgen sogar dreimal gesehen, weil meine Familie auch diese Serie mag. Und jaaa, ich bin wirklich verrückt nach dieser Serie. Ich glaube sogar, dass ich der verrückteste aus der Familie bin.

Aber warum ist das eigentlich so? Was ist so besonders an dieser Serie? Um welche Serie handelt es sich überhaupt? Was hat das mit dieser Überschrift zu tun? Und warum schreibst du in deinem Blog darüber?

Fangen wir einfach mal mit der leichtesten Frage an. Vielleicht wird dann auch dem ein oder anderen klar, warum ich diese Serie so mag. Es handelt sich nämlich um die Serie Doctor Who.
Doctor Who ist eine Science-Fiction Serie der BBC, welche ihre Erstausstrahlung im Jahre 1963 feierte und somit auch die am längsten laufende Science-Fiction Serie der Welt ist. Wer mir nicht glauben mag, der schaue doch bitte im Guinessbuch der Rekorde nach. Da steht die Serie nämlich drin. Nicht jede Serie kann schließlich in diesem Jahr ihr 55 jähriges Bestehen feiern und ich Hoffe, dass es am 23. November diesen Jahres wieder ein Spezial geben wird.
Doctor Who handelt von einem mysteriösen Zeitreisenden namens 'Der Doctor', der mit seinen Begleitern durch Raum und Zeit reist und dabei in diverse Abenteuer verwickelt wird.
Das interessante und spannende daran ist, dass der Doctor eben auch bei geschichtlichen Ereignissen wie dem Ausbruch des Vesuv, oder der Mondlandung, oder der Krönung der Königin Elizabeth II. dabei ist und seine Abenteuer erlebt. Auf die weise schaut man also nicht nur irgend eine Science-Fiction Serie, sondern lernt ab und zu auch noch etwas über große, geschichtliche Ereignisse der Menschheit.
In Großbritannien hat die Serie Doctor Who schon lange ihren Kultstatus erreicht. Vor fünf Jahren, als das Spezial zum 50. Jubiläum ausgestrahlt wurde, saßen gut ein Drittel der britischen Bevölkerung vor dem Fernsehen und sahen sich das Spezial an.

Aber was ist denn nun das Besondere an der Serie?

Schon seit langem zeichnet sich die Serie dadurch aus, dass man eben auch einen Blick auf die Minderheiten in unserer Bevölkerung wirft. Dass man eben auch den Unerwünschten in unserer Bevölkerung eine Stimme verleiht - und den Verstoßenen. Die Serie zeigt einem nunmal, dass es nicht nur EINE Norm gibt, nach der sich doch bitte ALLE Menschen richten sollen, sondern dass eine unglaubliche Vielfalt auf der Erde herrscht. Und im gesamten Universum natürlich auch.
Der Doctor zeigt uns, dass es eben nicht nur die Menschheit auf dem Planeten Erde gibt, sondern, dass es 7 Milliarden Menschen auf der Erde gibt. Dass es 7 Milliarden unterschiedliche Persönlichkeiten gibt. Und sie alle leisten ihren Beitrag zu dem, was wir letztlich Menschheit nennen.
Der Doctor zeigt uns, dass der Mensch eben nicht blond, blauäugig, muskulös, heller Hauttyp, heterosexuell und etwa 1,80 m groß sein muss. Der Doctor zeigt uns, dass alleine der Hauttyp schon unendlich viele Nuancen haben kann. Dazu kommen unendlich viele Nuancen der Haar- und Augenfarbe. Nicht jeder Mensch muss super muskulös sein. Nich jeder Mensch muss heterosexuell sein. Es gibt einfach eine unglaubliche Vielfalt und letztlich lehrt uns der Doctor, dass man jedem Lebewesen, denn der Doctor trifft auch auf außerirdische Lebensformen, immer mit Ehre und Respekt gegenübertreten sollte.
Wenn man all das verinnerlicht hat, wenn man jedes Lebewesen als das akzeptiert, was es ist und man ihm mit Ehre und Respekt begegnet, dann ist Doctor Who nicht nur irgendeine Serie, sondern eine Lebenseinstellung, eine Religion.

Als der Doctor in der Zehnten Staffel von seiner neuen Begleiterin Bill Potts erfährt, dass sie auf Frauen steht, da begegnet er ihr nicht mit Ablehnung oder Verabscheuung, sondern akzeptiert das und behandelt sie wie jeden anderen Menschen auch.
Und vielleicht ist genau das auch der Punkt, warum diese Serie unter Schwulen und Lesben so bekannt ist. Weil dort ein Mann ist, der jeden so akzeptiert, wie er ist. Weil da jemand ist, bei dem man so sein kann, wie man ist und sich nicht verstecken muss.

Was wäre, wenn wir also so handeln würden wie der Doctor? Wenn wir jeden Menschen so akzeptieren würden, wie er ist. Wenn wir den nächsten Flüchtling nicht als Schmarotzer sehen, sondern als Vertriebenen aus dem eigenen Land, der hier einen Neustart versucht. Wenn wir die nächste dickere Person nicht als fettes Schwein titulieren, sondern den Menschen dahinter betrachten, der vielleicht aufgrund einer Lebensmittelunverträglichkeit so dick ist, oder weil er vielleicht enorm viel in sich rein stopft, weil er voller Ängste und Sorgen steckt und niemand ihm zur Seite steht. Wenn wir das nächste homosexuelle Pärchen sehen und es eben nicht als Abschaum der Gesellschaft betrachten, sondern die beiden Menschen dahinter, die glücklich sind einander gefunden zu haben.
Wenn wir alle so handeln würden. Wenn wir jeden Menschen so akzeptieren würden, wie er ist. Wenn jeder Respekt vor der Biographie des Anderen hätte, dann wäre die Welt ein stück weit besser geworden.

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