Montag, 10. August 2015

Neue Flüchtlingswelle

Hunderte. Nein, sogar Tausende flüchten täglich. Sie alle haben ein Ziel: Raus aus der Heimat. Sie wollen nicht unterdrückt werden. Sie wollen weg vom Krieg, vom Terror. Sie wollen ein neues, besseres Leben führen. Das Geschäft der Schleuser boomt. Beliebte Ziele sind vor allem Deutschland und Schweden, aber auch Großbritannien gehört dazu.

Wenn ich hier über eine neue Flüchtlingswelle informiere, so wird dies wohl wenige überraschen. Meist wurde schon auf diversen anderen Websites und Blogs darüber berichtet und in den Nachrichten wurde auch schon lang und breit darüber geredet.
Das Thema Flüchtlinge hat inzwischen aber auch in meinem Alltag nun sehr viel Raum eingenommen, was mich dazu bewogen hat diesen Artikel zu schreiben.

Haben wir nicht langsam mal genug von diesem Pack aufgenommen?
Ach diese Scheiß Kanaken sollen in ihrem eigenen Land bleiben.
Die sollte man allesamt verbrennen.
Flüchtlinge sind die, die hier herkommen, dem Staat auf der Tasche sitzen und keinen bock haben zu arbeiten.

Solche Hasstiraden kennt wohl jeder. Der Hass auf Flüchtlinge steigt immer weiter an. Längst wurden schon die ersten Flüchtlingsheime attackiert und in Brand gesteckt. Aber stimmt es überhaupt, was man über die Flüchtlinge so hört? Sind alle Flüchtlinge gleich? Hängen wirklich alle Flüchtlinge dem Staat auf der Tasche? Kommen die wirklich nur, weil hier das Leben so angenehm ist? Ist es die Flucht wert? Was bewegt einen Menschen eigentlich dazu die eigene Heimat zu verlassen und dabei alles zurück zu lassen?

Wir Menschen neigen dazu alles zu verallgemeinern. Wenn wir an Ausländer denken, dann sind dies oft diejenigen, welche auf Bahnhöfen alte, wehrlose Menschen niederprügelnd. Wir denken an Menschen, die hierher ausgewandert sind und keinen Job haben. Wir denken an all die Menschen, die nichts anderes im Kopf haben als Party und Randale zu machen.
Woran wir aber nie denken, sind auch diejenigen, die sich erfolgreich integriert haben. Wir denken nicht an den Professor an der Uni. Wir denken auch nicht an den Versicherungsvertreter von nebenan. Wir denken nicht an all die Kiosk-Besitzer. Wir denken auch nicht an den Bus- oder Taxifahrer. Denn all diese Leute haben sich in die Gesellschaft integriert. Sie alle haben einen Job. Sie alle verdienen ihr eigenes Geld. Ob sie nun geflüchtet sind? Man weiß es nicht. Vielleicht sind es auch ganz normale Auswanderer, die sich hier ein neues, besseres Leben aufbauen wollten.
Aber das wollen Flüchtlinge auch. Ein neues, besseres Leben. Einige von ihnen haben sich bestimmt schwer getan die eigene Heimat zurückzulassen. Aber was ist das für ein Leben, wenn man jeden Tag um das Überleben kämpfen muss. Wenn der Tag von Krieg und Terror regiert wird. Wenn jeden Moment der nächste Angriff beginnen kann. Wenn jeden Augenblick die nächste Detonation folgen kann.

Wenn man das nächste Mal an einem Zeltlager vorbeikommt sollte man vielleicht erstmal darüber nachdenken, ob man diesen Menschen vielleicht nicht sogar unrecht tut. Diese Menschen haben sich dazu entschieden ihre Heimat zu verlassen. Ihre gewohnte Umgebung aufgegeben, weil man dort nicht länger leben kann. Sie flüchten in Länder deren Sprache sie nicht einmal können. Sie flüchten in eine ungewisse Zukunft, weil alles besser ist als die eigene Heimat. Sie nehmen es sogar in kauf während der Flucht zu sterben.
Wer dazu bereit ist, der muss schon einiges erlebt haben. Dem muss es egal sein, ob er nun lebt oder tot ist. Alles was solchen Menschen noch wichtig erscheint, ist die Tatsache, dem Krieg und dem Terror im eigenen Land zu entkommen.
Wenn in den nächsten Tagen, Wochen und Monate also wieder eine Flüchtlingswelle nach Deutschland kommt, dann sollten wir uns vorher überlegen, was wir sagen. Heutzutage können sich nämlich nur noch wenige an den Krieg und deren Folgen erinnern. Wir wissen also gar nicht, wie sich diese Flüchtlinge eigentlich fühlen oder was diese alles erlebt haben.



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