Donnerstag, 6. August 2015

E wie Ehe I ABC eines Schwulen

Seitdem Irland für die Gleichstellung der Ehe für homosexuelle Paare gestimmt hat, wird dieses Thema wieder verstärkt diskutiert. Bisher dürfen gleichgeschlechtliche Paare in Deutschland nicht den heiligen Bund der Ehe eingehen. Sie dürfen nur eine sogenannte eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen. Es ist zwar eine Art Ehe, aber nicht mit allen Rechten, wie sie die "normale" Ehe hat.

Aber was bedeutet das Wort Ehe eigentlich? Was sagt die Kirche? Was steht in der Bibel? Was sagt das Gesetz? Wie steht unsere Regierung zu dem Thema? Wie sieht es in unserer Gesellschaft aus?

Irland hat per Volksabstimmung für die Öffnung der Ehe gestimmt. Dort wurde also das Volk direkt zum Thema befragt. Hier in Deutschland wird auch weiterhin diskutiert. Nicht nur dass sich die Politiker nicht einigen können. Nein, auch über eine mögliche Volksabstimmung wird diskutiert.
Diverse Internetseiten haben es sich aber nicht nehmen lassen eine eigene Umfrage zu starten. Je nachdem welcher Umfrage man nun glauben schenkt liegt die Zustimmung für die Öffnung der Ehe bei ca. 50 - 70 % der Befragten. In Deutschland könnte es also zu einem ähnlichen Ergebnis wie in Irland kommen.
Dennoch wehren sich einige gegen die Ehe-Öffnung. So stehe beispielsweise im Grundgesetz dass die Ehe nur zwischen Mann und Frau vollzogen werden könne. Tatsächlich beschäftigt sich das Grundgesetz in Artikel 6 auch mit dem Thema Ehe. Dort wird aber mit keinem Wort erwähnt, dass die Ehe ausschließlich zwischen Mann und Frau zu schließen ist. Im Gegenteil Artikel 3 besagt sogar das ALLE Menschen vor dem Gesetz gleich sind und niemand Vor- oder Nachteile haben darf. Man müsste das Grundgesetz also gar nicht groß ändern.
Wer nun glaubt, dass man unser Verfassung, also Grundgesetz nicht einfach so ändern könne, der täuscht sich. In den vergangenen 62 Jahren wurden schon 52 Verfassungsänderungen durchgeführt. Das Grundgesetz wird nämlich immer wieder angepasst.
Es ist also klar, dass sich unsere Gesetzeslage immer wieder ändern wird. Eines Tages werden wohl auch gleichgeschlechtliche Paar per Gesetz heiraten dürfen. Das einzige was sich in den letzte Jahren nicht geändert hat ist wohl die heilige Schrift, unsere Bibel. Auf diese berufen sich auch einige der Homo-Gegner. Standardtexte sind: "Gott hat Adam und Eva erschaffen und nicht Adam und Peter." Oder auch: "Der Mann soll nicht beim Manne liegen."
Was nun alles in der Bibel steht und wie dies zu der damaligen Zeit gemeint war, darüber lässt sich streiten. Eines ist jedoch klar. Mit der Bibel wurden auch ein paar Regeln und Gesetze für den Menschen erschaffen. Wenn man sich die ganzen Vorschriften aber mal anschaut, so leben wir schon lange nicht mehr nach diesen. Wenn man die Bibel wirklich genau nehmen wollte, so müssten wir insgesamt 700 Vorschriften beachten. Dazu gehören auch so dinge wie den Monatsanfang mit einem Stoß in ein Widderhorn begrüßen, den Bart nicht zu schneiden (3. Mose 19,27), sich morgens Öl auf das Haupt zu schmieren (Prediger Salomon 9,8), tagsüber ein weißes Gewand aus reinem Gewebe tragen oder auch zweimal am Tag eine zehnsaitige Harfe spielen. Nicht zu vergessen das Werfen von Kieselsteinen nach einem Gotteslästerer.
Nach der Bibel leben wir also schon lange nicht mehr. Außer natürlich wenn es uns gerade gelegen kommt, dann zitieren wir gerne mal daraus. Was ich persönlich immer wieder schwierig finde ist, dass die Bibel von vor tausenden vor Jahren verfasst wurde. Sie ist wer weiß wie oft übersetzt und neu interpretiert worden. Zur damaligen Zeit, als die Bibel entstanden ist, hatten die Worte teilweise eine ganz andere Bedeutung. Daher tue ich mich auch sehr schwer die Bibel oder auch ein anderes altes Buch wortwörtlich zu nehmen.
Ehe, dass ist für mich eine Vereinigung zweier Menschen die sich lieben. Zwei Menschen, die den Rest ihres Lebens gemeinsam verbringen wollen. Nicht umsonst wird doch die Frage gestellt, ob man den Partner lieben und ehren will, in guten wie in schlechten Zeiten bis dass der Tod uns scheidet. Eben dieser eine Satz, diese eine Frage ist für mich die entscheidende. Bei der Eheschließung geht es eben nicht nur darum ein weiteres mal zu sagen: "ich liebe dich." Es geht doch vor allem um den Beweis, dass man seinen Partner nie wieder verlassen möchte. Zu zeigen, dass man eben diesen einen Menschen gefunden hat mit dem man den Rest seines Lebens verbringen möchte. Auch mit Blick auf die schlechten Zeiten die da kommen werden.

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