Montag, 17. August 2015

(Cyber-)Mobbing - #NoHate


Es ist ein Thema welches uns alle angeht. Ein Thema wo man gerne einmal wegschaut und das Ganze eher klein redet. "So schlimm ist das doch gar nicht" oder "Die machen doch nur Spass" sind wohl mit die bekanntesten Äußerungen dabei. Was in einer solchen Situation aber tatsächlich stattfindet, dass ist vielen gar nicht so bewusst.

Mobbing oder zu Zeiten des Internets und der sozialen Netzwerke gerne auch Cybermobbing genannt, steht für Psychoterror der das Ziel hat, Betroffenen aus einer Gruppe herauszuekeln. Im weiteren Sinn bedeutet es aber auch andere Menschen wiederholt und regelmäßig zu schikanieren, zu quälen und seelisch zu verletzen.
Durch die ganzen sozialen Netzwerke besteht dabei natürlich auch noch ein weiteres Problem. Man kann sich unendlich viele Profile anlegen, alle unter falschem Namen und so wildfremden Leuten das Leben zur Hölle machen. Was es für Konsequenzen nach sich ziehen kann ist vielen dabei nicht bewusst.

Aber wie ist das eigentlich gemobbt zu werden? Was geht in einem vor, wenn man gemobbt wird? Was macht es mit einem selbst, wenn man unter Mobbing-Attacken leidet? Wann ist es Mobbing? Wann ist es vielleicht nur Spass?

Mobbing, dass beginnt meist eher harmlos. Man ist gemeinsam unter Freunden und macht ein paar Witze. Durch Alkohol oder ähnliches, sagt man auch eher was man denkt. Eine Person passiert ein kleines Missgeschickt, eigentlich nichts schlimmes. Aber irgendwie machen sich gerade doch alle darüber lustig. Es werden Bilder gemacht. Auf Facebook, Twitter und co. hochgeladen und plötzlich kursiert eine Geschichte im Internet und eine ganze Netzgemeinde macht sich darüber lustig. Sie amüsieren sich über eine Person, die sie im realen Leben gar nicht kennen. Über eine Situation, die sie gar nicht miterlebt haben.
So eine Story verbreitet sich enorm schnell. Und irgendwann bekommt man auch heraus, wer die besagte Person ist. Sie wird kurzer Hand auf dem Bild oder in einem Beitrag erwähnt und schon gibt es einen Shitstorm von Hass-Botschaften. Wildfremde Personen meinen sich einen Kommentar erlauben zu können. Über eine Person, die nur durch Zufall identifiziert wurde.
Bei solchen Aktionen kommt es ebenso oft vor, dass sich Leute plötzlich auch über andere Dinge Lustig machen. Sie Kommentieren Profilbilder und behaupten dort die Person sei hässlich, fett oder sonstige negativen Äußerungen.

Wenn man selbst täglich dutzende solcher Hass-nachrichten erhält, kann das sehr an dem eigenen Selbstbewusstsein nagen. Wenn man über Tage, Wochen und Monate nur noch zu hören bekommt wie schlecht man doch ist oder  wie hässlich man aussieht, dann glaubt man irgendwann selber daran. Irgendwann kommt der Moment an dem man es sich selbst nicht mehr Wert ist. Irgendwann ist der Zeitpunkt erreicht, da will man sich nicht mehr die Haare machen. Es kommt der Augenblick, wo einem das eigene Aussehen egal ist. Man glaubt selbst hässlich zu sein. Man selbst nimmt nur noch die eigenen Fehler war. Man sieht plötzlich nur noch die Schattenseiten des eigenen Lebens und im schlimmsten Fall denkt man sogar darüber nach Suizid zu begehen.
Es begann vielleicht mit einer harmlosen Situation. Vielleicht hatte man etwas zu viel getrunken. Aus versehen ein Glas umgeschüttet und der Inhalt ergoss sich über den Schoß eines anderen. Die Smartphones waren schnell gezückt und jeder fand es urkomisch, weil es so aussah als hätte sich da jemand in die Hose gemacht. So ein Bild ist schnell gepostet und das Teilen eines Beitrags geht auch recht fix. Schnell kursiert so etwas durch die Netzgemeinde. Kommentare werden da schnell mal falsch interpretiert und wo ein Hass-Kommentar ist, da folgt schnell auch ein weiterer. Die Folgen können verheerend sein. Auch ein gut gemeintes #NoHate hilft da nicht. Ein Hass-Kommentar bleibt nunmal ein solcher, egal welchen man dahinter setzt. Und gerade im Internet wird sehr viel freier mit irgendwelchen Hasstiraden begonnen, weil man das Ganze unter einem Pseudonym veröffentlichen kann.
Also lieber einmal mehr darüber nachdenken, was man alles so im Internet veröffentlicht. Lieber eine Nacht verstreichen lassen, bevor man irgendetwas von der vergangenen Nacht postet. Die Freunde, Bekannte und Verwandte werden es einem danken. Niemand sollte erfahren wie es ist scheinbar wertlos zu sein. Niemand sollte mit Selbstzweifeln leben müssen. Niemand hat es verdient immer nur die Schattenseiten des Lebens zu sehen. Jeder hat ein recht zu leben und sollte dieses auch in vollen Zügen genießen können und dürfen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen