Donnerstag, 30. Juli 2015

D wie Drogen I ABC eines Schwulen

Drogen. Berauschende Mittel. Wir alle werden sie schonmal zu uns genommen haben. Egal ob nun Meth, Ecstasy, Gras, LSD, Keta oder andere neumodische Drogen. Vielleicht war es aber auch eine der legalen Drogen wie Nikotin oder Alkohol. Letztere dürfen bei Partys auf gar keinen Fall fehlen.

Aber wo liegt der Sinn solcher Drogen? Welchen Anreiz haben diese für uns? Warum gibt es legale und illegale Drogen? Was macht eine Sucht aus und warum ist es so schwer davon runter zu kommen?

Warum wir Drogen zu uns nehmen kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Manche nehmen sie um irgendwie dazu zu gehören. Andere weil sie durch den Rausch ein ganz anderer Mensch werden. Und wieder andere wollen einfach nur abschalten, alles vergessen und einfach nur ein paar schöne Stunden genießen. Alle haben aber eines gemeinsam. Sie alle durchleben dabei einen Rausch. Für einen Moment entfliehen sie alle der Realität.
Auch ich hatte schon eine Phase in der ich alles vergessen wollte. Ich wollte der Realität entfliehen. Endlich nochmal ein paar Momente haben, in denen ich mir keine Sorgen über das Hier und Jetzt oder auch die Zukunft machen musste. Über Tage Wochen und Monate saß ich in meinem Zimmer. Allein - nur ich und der Alkohol. In den Sommermonaten war ich auch auf der Terrasse. Eine Zeit lang bin ich sogar zum Gelegenheitsraucher mutiert. Zigaretten hatten aber nie den Anreiz auf mich und sie hatten auch keine berauschende Wirkung. So habe ich dies auch nach kurzer Zeit wieder aufgegeben. Nur der Alkohol, der blieb.
An solchen Abenden reichte es nicht zwei drei Bier zu trinken. Angefangen habe ich mit Wein. Aber auch dieser war relativ schnell leer. Ich griff zu härterem. Ich nahm alles was sich im Haus befand. Baileys, Amaretto, Ramazotti. Es war mir egal - Hauptsache Alkohol. Irgendwann fand ich mich in der Spirituosenabteilung. Kaufte was mir gefiel. Cognac, Rum, Whiskey ich habe wohl alles schon durch.
Es wurde zur Gewohnheit abends in einen Rausch zu verfallen. In diesem Rausch fühlte ich mich besser. Es schien eine art Lösung zu geben für all meine Probleme. Durch den Alkohol verlor ich meine extreme Schüchternheit.Schon lange hat mich diese gestört. Ich hatte immer den Wunsch so zu sein wie andere. Mich auch mal Dinge zu trauen, offener zu sein. Mit dem Alkohol hat dies funktioniert. Am liebsten wollte ich solche Rauschzustände immer haben. Ich befand mich in einer Sucht.
Eines Abends gestand ich mir selbst schwul zu sein. Es gab plötzlich andere Dinge die mich beschäftigten. Fragen wie: Kann ich tatsächlich schwul sein? Was bedeutet es schwul zu sein? Wie, wann und wo oute ich mich? Warum muss ich mich überhaupt outen? und und und. Zeitweise gingen die abendlichen Exzesse weiter, aber irgendwann wollte ich selbst das nicht mehr. Ich wollte endlich der sein der ich war. Ich hatte keine Lust mehr auf Versteckspielen.

Wenn man Drogen nimmt besteht immer die Gefahr einer Sucht. Egal ob sie nun legal sind oder nicht. Der einzige unterschied besteht nämlich darin, dass legale Drogen sowohl vom Gesetz her erlaubt sind, als auch in der Gesellschaft akzeptiert. Um nicht in eine Sucht zu verfallen sollte man natürlich erst gar keine Drogen nehmen, soviel steht fest. Aber auch ich weiß, dass das ziemlich schwer ist. Bis heute trinke ich immer noch Alkohol. Manchmal mehr, manchmal weniger. Es gibt sogar Wochen in denen ich gar kein Alkohol trinke. So beweise ich auch mir selbst nicht wieder in eine Sucht zu verfallen.
Jeder Mensch hat gute und schlechte Zeiten - auch ich. Es gibt Momente in denen ich mich sehr gerne betrinken würde. Statt zum Alkohol zu greifen gehe ich aber lieber an die frische Luft. Es hilft mir auf andere Gedanken zu kommen. Es gelingt mir nicht immer. Man muss eben lernen mit seiner Sucht umzugehen. Sie weg zusperren und vor jeder Versuchung zu fliehen ist meiner Meinung nach falsch. Man sollte eben offen über alles reden können. Wer ab und zu mal Drogen nimmt ist ja nicht gleich wieder süchtig.

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