Montag, 29. Juni 2015

Queen Elizabeth II.

Es war wohl das Ereignis der vergangenen Woche. Das britische Oberhaupt war zu besuch in Deutschland. Die Queen war nun schon zum siebten mal hier. Fünf davon waren Staatsbesuche.
Wenn die Queen sich in der Öffentlichkeit zeigt, dann kommt es zu ganzen Massenaufläufen. Die Menschen wollen sie einmal sehen. Ihr einmal ganz nah sein oder ein Foto machen. Kein Staatsoberhaupt ist so bekannt und wird so sehr geliebt wie die Queen. Sie ist eine lebende Legende.

Die Queen ist nun 89 Jahre alt und immer noch top fit. Sie ist nicht nur eine Mutter und Großmutter. Sie ist auch Urgroßmutter. Sie kommt aus einer Zeit, die einige von uns nur aus dem Geschichtsunterricht oder von Erzählungen der Großeltern kennen. Von ihrem Wissen und ihrer Weisheit können ganze Generationen von profitieren.
Sie war Teil einer Königsfamilie. Bereits in frühen Jahren stand fest, dass sie eines Tages den Thron besteigen würde. Sie hat einen ganzen Weltkrieg miterlebt. 1945 schloss sich Elizabeth dem Auxuluary Territorial Service an. Dort machte sie auch eine Ausbildung zur LKW-Fahrerin und Mechanikerin.
1952 brachen  Elizabeth und ihr Ehemann Prinz Philip zu einer Reise nach Kenia auf. Am 06. Februar erfuhren sie vom Tod King George VI. Somit wurde Elizabeth automatisch zur Queen des des gesamten britischen Empire.
Heute ist sie das Oberhaupt des 53 Staaten umfassenden Commonwealth of Nation und das weltliche Oberhaupt der anglikanischen Church of England.

Aber was ist nun das besondere an der Queen? Was macht gerade dieses Oberhaupt so einzigartig? Wo liegt der Unterschied zu anderen Königshäusern? Warum werden gewählte Politiker nicht so sehr verehrt wie die Queen? Ist Sie, ebenso wie der Papst, unfehlbar?

Queen Elizabeth II. ist nun schon seit 63 Jahren an der Macht. Im September wird sie sogar länger an der Macht sein als Queen Victoria. Es gibt sogar Historiker die jetzt schon von einem zweiten elisabethanischen Zeitalter sprechen. Diese Frau ist jetzt schon eine Legende und bald schon als die Königin mit der längsten Amtszeit in die Geschichte eingehen.
Aber all dies ist nichts besonderes. Auf all diese Dinge hat man selbst keinen Einfluss sie passieren einfach. Wo liegt also der Unterschied zu gewählten Politikern oder auch zu anderen Königshäusern?
Es ist schon komisch, dass gewählten Politikern weniger Ehre zu Teil kommt als einer Monarchin. Dabei sind die Politiker doch vom Volk gewählt worden. Sie sind es doch die unser Land führen sollen. Sie gehören doch zu den Personen, denen die Mehrheit der Bevölkerung vertrauen entgegenbringt. Dennoch werden sie nicht so sehr geliebt und verehrt wie die Queen. Einer Monarchin. Eine Person, die nach dem Recht der Erbfolge ihre Macht antritt. Eine Person, die sich nicht ausgesucht hat, eben diesen Weg einer Königin oder eines Königs zu gehen.
Liegt es vielleicht daran? Eine Aufgabe zu übernehmen, die man sich nicht ausgesucht hat? Vielleicht liegt es aber auch daran, dass es nur noch sehr wenige Königshäuser gibt. In der heutigen Zeit ist es eine wahre Rarität geworden. Es ist eben etwas besonderes geworden. Ein Staatsoberhaupt, welches nach Erbfolge ernannt wird. Bei Queen Elizabeth II. handelt es sich dabei sogar um das Oberhaupt des Commonwealth, welches sich über den gesamten Globus zieht.
Wer über so viel Land verfügt darf sich keinen Fehler erlauben. Die Queen scheint dabei ein simples Prinzip zu verfolgen. Sie schweigt. Es ist nicht sonderlich viel bekannt über diese Frau. Man kennt zwar das ein oder andere Hobby von ihr, aber was sie denkt und fühlt bleibt ein Geheimnis. Auch nach 63 Jahren im Amt. Dennoch wirkt sie dabei nie kühl und distanziert. Im Gegenteil. Man hat sogar das Gefühl, dass sie sich aufmerksam der Situation widmet.
Fehlerfrei bleibt sie dabei aber auch nicht. So ist sie beispielsweise mal bei einem Vortrag kurz eingenickt. Entweder der Vortrag war extrem ermüdend oder aber es war ein anstrengender Tag. Solche kleinen Fehler machen sie eben so menschlich. Man könnte fast sagen, es würde sie dem Volk etwas näher bringen.
Natürlich hat auch jede Regentschaft seine Schattenseiten. Bei der Queen gehört wohl der Tod von Prinzessin Diana dazu. Diana hat sich immer um die hilfsbedürftigen Menschen gekümmert. Sie hat diverse Charity-Aktionen gestartet. Dafür wurde sie vom Volk geliebt. Wo sie auftrat waren die Paparazzi nicht weit. Prinzessin Diana war immer gut für eine Schlagzeile. Sogar über ihren Tod hinaus.
Lange Zeit hatte die Queen sich nicht zu dem Tod von Diana geäußert. Einige Menschen nahmen ihr das auch übel. Diskussionen, ob eine Monarchie hilfreich und nötig ist, brachen wieder aus. Letztlich hat sich die Queen aber doch an ihr Volk gewandt. So konnte sie, wie der Phoenix aus der Asche empor steigen und neuen Glanz erlangen.

Die Queen.
Eine Meisterin in Sachen Zurückhaltung. Niemand weiß was sie denkt, was sie fühlt. Dennoch ein unglaublich sympathischer Mensch. Sie hat einen fantastischen Humor und weiß genau wann und wie er am besten zur Geltung kommt. Gleichzeitig ist sie aber auch bestimmt. Sie lässt sich nicht auf der Nase herumtanzen. Man merkt durch ihre Körpersprache, wann ihr etwas gefällt und wann nicht. Sie braucht dazu keine Worte.
Nun ist die Queen seit 63 Jahren im Amt. Sie ist eine alte Dame geworden. Dabei hat ihr Auftreten am nie an majestätischem, an erhabenem verloren. Sie ist inzwischen auch lockerer geworden und hat somit auch den Charme der lieben Urgroßmutter dazu gewonnen.

Die Queen. Eine mysteriöse Frau, die man einfach lieben muss.

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