Mittwoch, 7. Februar 2018

Die Vielfalt unserer Gesellschaft

In der vergangenen Woche habe ich viel darüber nachgedacht, was ich in meinem letzten Beitrag geschrieben habe. Beziehungsweise, was ich eigentlich schreiben wollte. Was wollte ich überhaupt aussagen? Und ist mir das eigentlich auch gelungen? Oder bin ich am Ende des Beitrags doch irgendwo anders gelandet, als ich eigentlich wollte?
Zudem kommt noch ein Artikel, den ich im Internet gelesen habe und ein Kommentar eines Kollegen/Bekannten, der mich letztlich dazu bewegt, dass ich mich hier noch einmal zu dem entsprechenden Vorfall äußern möchte.

Wie jeder sicherlich hier nachlesen kann, ging es in meinem letzten Post um meine Lieblingsserie Doctor Who. Und im speziellen um den Hauptcharakter, welcher jedem Lebewesen bzw. jeder Lebensform mit Ehre und Respekt begegnet. Genau das ist der Punkt, an dem die Menschheit immer und immer wieder scheitert. Es gibt einfach Menschen, die es nicht ertragen können, dass andere vielleicht glücklicher sind, als sie selbst. Es gibt Menschen, die nicht glauben können, dass andere vielleicht anders empfinden, als sie selbst. Es gibt Menschen, die glauben, es gibt nur Gut und Böse, doch letztlich ist es immer eine Frage der Perspektive. Von der falschen Seite des Bestecks, kann die Nahrungsaufnahme auch als Mord gedeutet werden.

Aber lasst mich doch einfach von vorne beginnen, dann versteht ihr vielleicht auch, warum ich mich so darüber aufrege und hier meine Meinung dazu äußern möchte.
Am Wochenende war ich mit meinem Freund auf einem Geburtstag eingeladen. War auch soweit nichts besonderes. Unsere Freunde wissen schließlich, dass wir zusammen sind. Doch manche müssen eben dennoch den ein oder anderen blöden Kommentar dazu abgeben. Was eigentlich auch nicht wirklich schlimm ist, die Standardsprüche kennt man schließlich. Aber manches ist einfach auch wieder zu viel.
Nun habe ich selbst den Kommentar des Bekannten nicht so wirklich mitbekommen, aber mein Freund hat mich am Tag danach, darauf angesprochen. Als wir auf der Feier ankommen, gab es da wohl den Kommentar, dass die Kinder-Ficker nun auch da sein. Da wir nun auch zu fünf Leuten dort gleichzeitig ankamen, kann ich natürlich nicht zu 100% sagen, dass dieser Kommentar meinem Freund und mir galt, aber den diversen Klischees zu urteilen, glaube ich das schon.
Allerdings besteht in diesem Kausalzusammenhang ein kleines Problem. Erstens sind mein Freund und ich nur schwul. Zweitens: Wenn wir vögeln, dann ohne Kinder. Und drittens stehen wir beide weder auf Zwölfjährige, noch auf Kinder jüngeren Alters. Oder kurz gesagt: Wir können gar nicht pädophil sein, weil wir kein sexuelles Interesse an Kindern haben. Dafür müssten wir beide nämlich auf Mädchen und/oder Jungs bis zu einem Alter von 12 Jahren stehen. Danach fängt nämlich die Pubertät an und das Kind entwickelt sich weiter bis hin zum Erwachsenen. Es ist also vollkommener Schwachsinn, dass Schwule gleichzeitig auch immer Pädophil sein müssen.
Und wenn man als 13,14,15 oder 16 jähriger Junge dann rein zufällig auf den süßen Blonden zwei oder drei Stufen unter einem steht, dann hat das ebenso wenig mit Pädophilie zu tun. Es gehört nunmal dazu, dass man auf Leute im selben Alter steht. Aber auch zu dem Thema Pädophilie habe ich hier schonmal etwas geschrieben. Wer mag, kann sich den Artikel ja auch gerne nochmal durchlesen.

Kämen wir nun also zu Punkt zwei, der mich in der letzten Woche so aufgeregt hat. Der Artikel stammt von der Internetseite queer.de und trägt den Titel: "Erzbistum lädt Lesben und Schwule zum Treue-Kurs"
Allein schon bei diesem Titel verspüre ich ein innerliches Verlangen danach, nun endlich aus der Kirche auszutreten. Als ob nur homosexuelle Paare untreu sein würden. Wie viel Klischee kann es denn bitte noch sein.
Natürlich handelt es sich hier mal wieder um die katholische Kirche, welche homosexuelle Paare und Singles zu einem Seminar einlädt, bei dem es um Liebe und Monogamie gehen soll.
Nun ist es ja so, dass die Kirche durchaus schon ein paar Tage alt ist, und ich verstehe auch, wenn es da den ein oder anderen gibt, der in seinen Denkmustern noch etwas rückständig ist, aber das Thema Liebe und Monogamie sollte nicht nur für Homosexuelle gehalten werden. Es gibt nämlich wahrhaftig viele heterosexuelle Männer und Frauen, die nicht nur einen Partner haben oder die auch schon einmal Fremdgegangen sind. Was ist denn mit diesen Leuten? Werden die einfach aus der Kirche verbannt? Und werden Homosexuelle von der Kirche nicht auch eher mit Füßen getreten? Was soll also diese homofreundliche Schiene? Laufen euch die Anhänger weg?

Aber eigentlich ist mir das alles auch irgendwie egal. Ich bin nunmal ein gläubiger Mensch, aber ich lasse mich eben nicht von irgendeiner Institution beeinflussen. Jeder hat doch letztlich das recht ein glückliches und gesundes Leben zu führen. Dabei ist es doch egal ob schwarz, weiß, blond, braun, homo, hetero, bi, pan oder was auch immer es da alles geben mag. Wir sind über 7 Milliarden Menschen auf der Erde und eben so viele unterschiedlich Persönlichkeiten gibt es. Letztlich sind wir also ein riesiger Haufen von Vielfalt. Und genau diese Vielfalt macht unsere Gesellschaft so besonders.

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