Mittwoch, 28. Februar 2018

Leben und leben lassen


In den letzten Wochen habe ich mal wieder etwas weniger gepostet. Liegt unter anderem daran, dass ich mal wieder für ein paar Klausuren lernen muss und daher auch nicht so viel Zeit habe. In der vergangenen Woche ist aber mal wieder ein Thema in aller Munde, worüber auch ich mich hier einmal auslassen möchte.
Es geht um einen Artikel, der im Zeit Magazin erschienen ist. Darin geht es um den weltbekannten DJ Felix Jaehn. Dieser hat sich nun öffentlich zu seiner Bisexualität bekannt. Ein Statement, welches sich in der LGBT-Szene natürlich verbreitet wie ein Lauffeuer. Jede Internetseite, jedes Magazin berichtet nun über dieses Outing. Der Musiker und Produzent Felix Jaehn ist mal wieder in aller Munde.
Warum er sich gerade jetzt zu seiner Bisexualität bekennt, sei mal dahin gestellt. Einige böse Zungen werden vermutlich sagen, dass es mit der Veröffentlichung seines Debutalbums I zu tun hat und er so größere Verkaufszahlen, mehr Downloads bzw. häufigere Streams damit erreicht. Ein so erfolgreicher Musiker wie Felix Jaehn, der innerhalb kürzester Zeit weltbekannt geworden ist, hat es aber eigentlich nicht nötig sich durch klatsch und tratsch wieder zum Gesprächsthema zu machen. Letztlich spricht eben die Musik für seinen erfolg und dieses Handwerk beherrscht der junge Mann wirklich gut. Selbst ich, der lieber Lieder aus dem Genre Pop/Rock oder auch mal Metall hört, kann bei den Liedern von Felix Jaehn nicht still sitzen. Ja, es macht sogar richtig spass sich diese Songs anzuhören und gerade jetzt, wo ich so einige Songs von diesem Ausnahmekünstler kenne, habe ich auch irgendwie bock mir ein Konzert von ihm anzuschauen und seine Show live mitzuerleben.

"Ich träume davon, den Menschen zu finden, mit dem ich mein Leben teilen möchte"
- Felix Jaehn


Aber genug der Schleimerei. Warum ich diesen Artikel eigentlich verfasse ist, dass endlich auch mal eine prominente Persönlichkeit zu ihrer Bisexualität steht. Diese Gesellschaft besteht eben nicht nur aus homo- und heterosexuellen Menschen. Im Gegenteil. Es gibt sogar sehr viele unterschiedliche Sexualitäten, genauso wie es unzählig viele verschiedene Charakteren und Eigenarten von Menschen gibt. Die Menschheit sieht nur oft nicht die Vielfalt unserer Gesellschaft. Selbst in der LGBT-Szene, in der man doch eigentlich davon ausgehen kann, dass man sich mit Ehre und Respekt begegnet und keinen Menschen ausgrenzt, gibt es leider auch eine Form der Ausgrenzung. Gerade Bisexuelle sind davon häufig betroffen, weil sich viele Schwule oder Lesben sich nicht vorstellen können, dass man sowohl auf das männliche, als auch auf das weibliche Geschlecht steht.
Ein Outing als Bisexueller ist also gleich doppelt schwierig, da sowohl ein Teil der heterosexuellen Bevölkerung, als auch ein Teil der homosexuellen Bevölkerung einen nicht versteht und lieber Ausgrenzt. Das Outing von Felix Jaehn als Bisexueller lässt uns also nicht nur ein weiteres Mal erkennen, dass Schwule und Lesben mitten unter uns leben, sondern auch, dass es Bisexuelle gibt. Und wer weiß, vielleicht wird auch eines Tages eine berühmte Persönlichkeit an die Öffentlichkeit treten und sich zu seiner/ihrer Transsexualität stehen, wovon früher noch keiner wusste.
Ich persönlich bin auf jeden Fall sehr sehr dankbar, dass Felix Jaehn nun den Schritt gegangen ist und sich öffentlich geoutet hat. Damit zeigt er uns allen, Homo- wie Heterosexuellen, dass unsere Gesellschaft eben nicht nur schwarz oder weiß ist, sondern wie ein Regenbogen viele verschiedene Farben hat.
Ich hoffe, dass der Traum von Felix Jaehn eines Tages in Erfüllung geht. Dass er eines Tages neben der Person aufwacht, mit der er sein Leben verbringen möchte. Es ist nämlich eines der schönsten Dinge im Leben. Und vielleicht wird es dann auch gar nicht mehr so einen großen Presserummel geben, weil es doch eigentlich egal ist, mit wem wir unser leben verbringen möchten. Die Hauptsache ist doch, dass wir glücklich sind.
Am Ende sollten wir uns eben alle als eine Gemeinschaft sehen, in der viele unterschiedliche Persönlichkeiten leben. Niemand sollte erfahren müssen, wie es ist, wenn man ausgegrenzt und verachtet wird. Wir sollten alle viel öfter nach der Devise handeln: 'Leben und leben lassen.'

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