Montag, 13. April 2015

Flug 4U 9525 und seine Folgen

Knapp drei Wochen ist es nun her. Am 24.03.2015 um 10:53 Uhr brach der Kontakt zur Germanwings-Maschine ab. Kurze Zeit später muss sie am Boden zerschellt sein. Um 11:10 Uhr wurde das Wrack identifiziert. Es gab keine Überlebenden.
Mit diesem Absturz brach auch ein Mythos von jetzt auf gleich in sich zusammen. Alles wofür wir Deutschen bis zu diesem Zeitpunkt standen wurde in Frage gestellt. Arbeiten wir Deutschen wirklich so präzise? Sind wir wirklich ein Volk, was es so genau nimmt? Sind denn all die Sicherheitsvorkehrungen nötig?
Bisher wurden wir immer dafür belächelt. Unsere Sicherheitsvorkehrungen waren immer ausreichend, doch nun? Auch wir Deutschen scheinen nicht vor diesen Horror-Nachrichten verschont zu werden.

Ich habe recht schnell von dem Unglück in den Alpen erfahren. Doch realisiert habe ich es erst ein paar Tage danach. Oder vielleicht wollte ich es auch nicht wahr haben.
Ostern ist nun schon wieder rum. Über die Feiertage war ich bei meinen Eltern. Gefeiert wird immer im engsten Familienkreis. Daher stand schon lange fest, dass ich die Tage nicht in Hamburg verbringen würde. Ich konnte mich also früh genug um die Anreise kümmern. Natürlich wollte ich fliegen und habe mir daher auch ein paar Flugtickets bestellt.
Alles war ok, bis ich von diesem Flugzeugunglück in den Alpen hörte und es schließlich auch realisierte. Zunächst dachte ich mir nicht viel dabei, es kommt schließlich immer mal wieder zu einem technische Defekt oder zu menschlichem Versagen. Doch dann habe ich mich näher mit dem Thema beschäftigt.
In letzter Zeit stürzen tatsächlich relativ viele Flugzeuge ab. Man denke nur mal an MH 370 oder MH 17. Aber wenn man schon Malaysia Airline hört, da kommen einem solche Horror-Szenerien so weit weg vor. Wenn man hingegen Germanwings hört, bekommt man schon ein komisches Gefühl.
Im Spiegel (Nr.: 13, veröffentlicht am 21.03.2015) gibt es einen Bericht zu Flug LH 1829. Es ist ein Airbus welcher mit dem Fly-by-Wire System ausgestattet ist. Eigentlich soll es die Piloten vor einem Fehler bewahren. Beim Flug LH 1829 gab es aber falsche Messwerte. Dadurch kämpften die Piloten gegen den Absturz der Maschine an. Mit Erfolg. Der Airbus landete planmäßig in München. Die Fluggäste bekamen von den Problemen im Cockpit jedoch nichts mit. Der Tod ist manchmal eben doch präsenter als man es manchmal wahr haben möchte.
Trotz all dieser Unglücksfälle darf man eines aber nie vergessen. Das Flugzeug ist und bleibt eines der sichersten Verkehrsmittel. Ich selbst habe darauf geachtet. Als Ich in den Flieger gestiegen bin, war das Unglück in den Alpen natürlich präsent. Dennoch hat es die Bordcrew geschafft, ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln.
In Köln haben mich meine Eltern dann abgeholt. Zum Vergleich habe ich natürlich auch verstärkt auf den Straßenverkehr geachtet. Dabei sind mir ein paar Situationen aufgefallen, in denen man letztlich froh sein konnte, dass nichts passiert war. Vor allem auf der Autobahn, wo immer wieder Fahrer meinen in den Sicherheitsabstand zu fahren, oder auch die Raser, welche einem so dicht hinten auffahren, dass man meint, man sitze in ein und dem selben Auto. Wer zudem die Nachrichten aufmerksam verfolgt stellt fest, dass ziemlich häufig von Autounfällen berichtet wird. Jedoch wird hier eher selten von 150 oder mehr Toten geredet. Zudem haben wir uns irgendwie daran gewöhnt von Unfällen im Straßenverkehr zu hören.

Wir Menschen meinen immer uns könnte nichts passieren. Dinge, die früher unmöglich erschienen, sind heute zum Alltag geworden. Hochhäuser werden immer höher. Gebäude bekommen Formen von denen man früher nur träumen konnte. Wir reisen von Ort zu Ort in rasanter Geschwindigkeit. Dank der Gebrüder Wright können wir uns in die Lüfte erheben. Sogar auf dem Mond waren wir schon und bald auch auf dem Mars. Uns scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein. Sogar den Tod scheinen wir überlisten zu können. Krankheiten, die früher noch zum Tod geführt haben, sind heute heilbar.
Wenn man sich die Geschichte der Menschheit mal anschaut, so ist es doch bewundernswert, was wir alles schon erschaffen haben. Dabei hat jedes Volk seinen eigenen Ruf bzw. Mythos erschaffen. Wir Deutschen sind ein Volk, welche sehr viel Wert auf Präzision und Genauigkeit legen. Dafür werden wir immer wieder bewundert, auch wenn es manchmal ganz schön lästig und kompliziert sein kann.
Nach dem Unglücksflug 4U9525 bekommt der Mythos aber erste Risse. Wir können eben doch nicht alles kontrollieren. Leider vergessen wir das aber immer wieder. Der Tod ist eben doch allgegenwärtig. Der Absturz der Germanwingsmaschiene verdeutlicht dies noch einmal ganz gut. Letztlich ist es aber egal, wo sich der Unfall ereignet. Ob im Schienen- oder Straßenverkehr oder auch in der Luftfahrt. Ein Unfall ist immer ein tragisches Ereignis, welches am Besten nie wieder vorkommen sollte.


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