Montag, 2. März 2015

LGBTI ergreifen Weltherrschaft / Hetero könnte bald Schimpfwort #1 sein

Ihr armen Heten. Nun könnte bald "hetero" das neue Schimpfwort sein, welches auf Schulhöfen und in Klassenzimmern sich an den Kopf geworfen wird. Die größte Diskriminierung aller Zeiten wird kommen. Rund 6 mrd. Menschen werden es sein. Outen werden sich nicht mehr die LGBTI. Nein, sie werden zu den "Normalen" gehören. Sie werden es endlich geschafft haben. Sie werden voll anerkannte Menschen in der Gesellschaft sein. Sie werden die Rechte haben, denen früher nur Heten zugesprochen wurde. In Führungspositionen werden nur noch LGBTI vertreten sein. Wer in die Regierung will darf nicht hetero sein. Die gesamte Welt wird von ihnen regiert und schon bald werden fremde Planeten bereist um dort den Siegeszug fortzuführen. Überall wird der 28. Juni 1969 zum Feiertag erklärt. Der Tag, an dem alles begann.

Aber stimmt das wirklich? Wird es wirklich so kommen? Was ist dran an der ganzen Geschichte? Muss man sich bald wirklich dafür schämen, dass man hetero ist? Sind dass die Folgen des Stonewall-Aufstands in der Christopher Street?

Die Wahrscheinlichkeit, dass all dies eintreten wird ist doch verschwindend gering. Es werden zwar überall Debatten geführt, was die Rechte von LGBTI-Menschen angeht, aber diese müssen auch zu einem Ergebnis führen und nicht im Sande verlaufen. Zudem stellt sich dabei auch die Frage zu welchem Ergebnis man in der jeweiligen Runde gekommen ist.
Allein die Tatsache, dass in manchen Ländern immer noch die Todesstrafe auf homosexuelle Handlungen steht, macht mich doch etwas stutzig. Oder wie meine Mutter sagen würde: "Wir leben im 21 Jahrhundert, fliegen zum Mars, wollen fremde Planeten besiedeln, aber schaffen es nicht einmal unsere Probleme hier auf der Erde zu lösen."

Zugegeben, seit den Aufständen in der Christopher Street im Jahr 1969 hat sich einiges an den Rechten von LGBTIs geändert. Darüber kann man auch froh sein, gerade weil es sich zum positiven hin verändert hat, aber von der völligen Gleichstellung und der Akzeptanz in der Gesellschaft sind wir noch weit entfernt. Manchmal habe ich sogar das Gefühl wir bewegen uns in einem Hamsterlaufrad. Wir können tun und machen was wir wollen, aber wirklich voran kommen tun wir dabei nicht. Es wird überlegt, wie man Gesetze möglichst genderneutral formulieren kann. Studentenwohnheime heißen nun Studierendenwohnheime. Das Ampelmännchen braucht unbedingt einen neuen Namen und sollte möglichst auch genderneutral aussehen. Im Bundestag werden hitzige Debatten geführt, ob gleichgeschlechtliche Paare denn wirklich ein Recht auf ein Kind haben. Oder auch das beliebte Thema Sexualkunde/Homologie als Unterrichtsfach.

Aber was haben wir davon, wenn alles genderneutral dargestellt wird? Bringt uns das wirklich weiter? Ist es nicht nur neues Material für all die homophoben Menschen, welche nicht wollen, dass ihre Kinder angeblich schwul/lesbisch oder gar transsexuell gemacht werden? Neues Material für all diejenigen, welche angst vor einer Frühsexualisierung der Kinder haben? Für all die Menschen, die plötzlich angst haben, dass sie vielleicht selbst diskriminiert und ausgegrenzt werden könnten?

Das sich die Politik mit den Rechten von LGBTIs auseinandersetzt finde ich gut und das wird auch langsam Zeit. Die Frage ist nur welche Gesetze geändert werden. Beispielsweise die Straßenverkehrsordnung genderneutral zu formulieren finde ich ist der falsche Weg. Viel wichtiger ist da schon die generelle Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Paaren. Diese haben oft noch Nachteile gegenüber anderen Paaren wie man z. B. beim Adoptionsrecht sieht. Aber an dieses Thema wagen sich nur sehr wenige heran. Haben die Parteien vielleicht angst den ein oder anderen Stammwähler zu verlieren? Wenn ja, dann sollten Sie auch überlegen, wie viele sie evtl. hinzugewinnen. Im Wahlkampf geht es schließlich nicht darum seine Stammwähler zu behalten, sondern möglichst viele Wähler mit dem eigenen Programm zu überzeugen.
Ebenso an das Thema Bildungsplan wagen sich nur sehr wenige heran. Die Bildungsplangegner warnen vor einer Frühsexualisierung der Kinder. Demnächst solle es nur noch um Sexualpraktiken gehen und was man alles von einer Prostituierten erwarten könne. Es werden Ängste geschürt, die gar keine Daseinsberechtigung haben. Dank des Bildungsplans soll nur darauf aufmerksam gemacht werden, dass es eben nicht nur die Vater-Mutter-Kind-Familie gibt, sondern auch andere Formen. Ebenso wie es verschiedene religiöse, kulturelle und ethnische Hintergründe gibt.
Aber das hört sich alles nicht dramatisch genug an. Stattdessen schürt man Ängste, spricht Sorgen von Eltern an, die früher nie existiert haben. In der Schule würde es nur noch um das Thema Sex gehen. Ganze Generationen würden plötzlich homosexuell sein. Heterosexuelle gehörten auf einmal zu einer diskriminierten Minderheit. Das Blatt würde sich wenden. Hetero wäre das neue Schimpfwort #1 auf unseren Schulhöfen.
Manchmal wäre es vielleicht ganz gut, wenn auch mal Heten in den Genuss kommen sich zu outen. Zu wissen wie es ist, wenn man zu einer diskriminierten Minderheit gehört. Seine Liebe zum Partner nicht öffentlich zeigen zu können ohne schief angeguckt oder einen blöden Kommentar zu erhalten. Aber in den ganzen Debatten um den Genderkrieg würden wir auch dann kein Stück weiter kommen. Letztlich muss sich jeder selbst fragen, wo der Unterschied zwischen Homo-, Hetero-, Bi-, Trans- und Intersexuellen besteht. Bei dem ein oder anderen wird man bestimmt verwundert gucken, wenn man plötzlich erfährt, dass sein gegenüber homo- oder transsexuell ist.

3 Kommentare:

  1. Da gabs doch auch mal so ein tolles Schaubild im Internetz:
    What will happen if gay Marriage is legalized?
    1. Gay people will get married
    2. third World war will break out
    3. Schools will began teaching kids how to have gay sex
    4. the terrorist will win
    5. various plaques - locusts, frogs etc - will errupt.

    Naja - wie dem auch sei, mal wieder ein klasse Betrag! Im ersten Teil musste ich wirklich sehr lachen. Klasse!!!
    Liebe und so :3
    Tama

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    1. Danke sehr Tamara.

      Ja, solche Schaubilder ploppen immer wieder hoch, wenn mal wieder eine hitzige Debatte über die Gleichstellung von Minderheiten geführt wird.

      Der erste Teil gefällt mir auch am Besten. Da muss ich auch immer wieder drüber lachen. Leider scheint es aber tatsächlich Menschen zu geben, die eine solche Denkweise haben. Als ob durch eine Gleichstellung wirklich der dritte Weltkrieg ausbrechen würde.

      LG
      Jan

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    2. Ist doch mit Gleichberechtigung bei Frauen genauso. Früher alle ausgerastet und jetzt völlig normal. Nix hat sich geändert, außer das Frauen wählen durfen, arbeiten und hosen tragen x'D
      [Bei dem Schaubild war übrigens der Kuchen komplett in der Farbe der ersten Auswahl, der Rest war praktisch nicht vorhanden, stand nur als Auswahl in der Legende am Rand - Daher finde ich die so witzig ^_^]

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