Montag, 26. Januar 2015

Für einen Moment

Für einen Moment keine Sorgen haben.
Für einen Moment sich keine Gedanken machen.
Für einen Moment alles vergessen.
Für einen Moment man selbst sein.

Für manch einen mag es unvorstellbar sein solche Wünsche zu haben. Es gibt nämlich tatsächlich Menschen, die sorgenfrei durch die Welt gehen, die sich um nichts Gedanken machen müssen. Menschen, die einfach nur sie selbst sind.
Ich gehöre nicht zu diesen Leuten. Ich weiß, dass ich mir oft viel zu viele Gedanken zu einem Thema mache. Gedanken, die gar keine Daseinsberechtigung haben. Wenn mir dann wieder alles zuviel wird, sehne ich mich nach solchen Momenten. Momente, wo ich mir keine Sorgen, keine Gedanken machen muss. Momente in denen ich alles vergesse und einfach nur ich selbst sein kann.
In der letzten Woche sehnte ich mich nach solchen Augenblicken. Woran das nun genau lag kann ich nicht sagen. Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus allem. Die Vorlesungszeit ist nun bald zu Ende. Die ersten Klausuren stehen an. Arbeiten gehen. Recherchen für diesen Blog betreiben und Beiträge posten. Da bleibt nur sehr wenig Zeit für sich.
Ich versuche immer mir diese Zeit zu nehmen, aber manchmal klappt das eben nicht so gut. Es gibt eben auch Zeiten, wo mich die Sorgen nicht loslassen. Zeiten in denen ich mir ständig Gedanken mache. Wo mir manche Dinge nicht mehr aus dem Kopf gehen wollen. Zeiten in denen ich nicht ich selbst sein kann oder darf.

Ich bin kein Mensch, der sich um Punkt 20 Uhr vor den Fernseher setzt und die Tagesschau guckt. Ich bin auch nicht unbedingt der Zeitungsleser. Seit Internet, Smartphone, Tablet und der gleichen ist das auch kein Problem mehr. Ich versuche mich immer über die wichtigsten Neuigkeiten zu informieren. Vor allem im LGBTI-Bereich.
Ich weiß nicht ob es nur mir so ergeht, aber aus diesem Gebiet scheint es im Moment nur wenig bis keine erfreulichen Nachrichten zu geben. Im Dezember 2014 hat sich Leelah Alcorn das Leben genommen, weil sie von transphoben Menschen umgeben war. Ihr wurde die Hormontherapie zur Geschlechtsumwandlung von den Eltern verweigert. Im Januar 2015 hat sich ein homosexueller Jugendlicher in einem Internat umgebracht. Der Verein 'Besorgte Eltern' plant Demonstrationen in ganz Deutschland und versucht so die Reform des Bildungsplans aufzuhalten. IS-Anhänger richteten Schwule hin. Lesben wurden aus einem wiener Café geworfen, weil sie sich küssten. Der Papst sieht LGBTI-Menschen als Bedrohung von Ehe und Familie. In Hamburg wurde einem schwulen Paar der Austritt aus dem Fitnessstudio nahegelegt.

Aber allem Schlechten folgt auch etwas Gutes. Erfreulich an den ganzen Nachrichten sind nämlich die Gegendemonstrationen. In den USA ist eine Diskussion über die Rechte von LGBTI-Menschen entfacht. Sogar der Präsident hat sich zu Wort gemeldet. Überall in Deutschland werden Gegendemonstrationen gestartet um für mehr Aufmerksamkeit und Aufklärung an Schulen zu sorgen. In Wien haben tausende Menschen für mehr Gleichberechtigung demonstriert. Es gibt also noch Hoffnung.
Gegner wird es wohl immer geben. Es wird immer Menschen geben, die dich scheitern sehen wollen. Aber das alles spielt keine Rolle. Wichtig ist nur, dass man sich von den Schlagzeilen nicht runter ziehen lässt. Wichtig ist, dass man glücklich durchs Leben geht.
Als Homosexueller oder Transgender wird man automatisch von anderen Mitmenschen begafft. Es ist eben kein alltägliches Bild, was man da zu sehen bekommt. Damit muss man leben. Aber sich ständig Gedanken darüber zu machen, was denn nun meine Mitmenschen davon halten ist auch nicht gut. Es geht schließlich um mich, um mein Leben und es ist allein meine Entscheidung wann und mit wem ich glücklich bin. Auch wenn es nur für einen Moment ist, lohnt es sich dafür zu kämpfen. Für einen Moment sorgenfrei zu sein, sich keine Gedanken machen zu müssen. Für einen Moment alles zu vergessen. Einfach nur man selbst sein und den Moment genießen.

Donnerstag, 22. Januar 2015

Bewegender Wunschzettel an den Weihnachtsmann

Letztens bin ich auf einen Wunschzettel an den Weihnachtsmann gestoßen. Eine Mutter hat den Wunschzettel des Kindes an die Redaktion von huffingtonpost.de gesendet. Er wurde ins Deutsche übersetzt und unter der Kategorie GAY veröffentlicht. Man konnte also schon in etwa ahnen worauf es hinaus lief.


Wunschzettel an den Weihnachtsmann

Quelle: huffingtonpost.de/
Als ich den Brief angefangen hatte zu lesen dachte ich, dass er von einem ganz normalen Kind verfasst wurde. Ich bin tatsächlich davon ausgegangen, dass dieses Kind keine Ahnung von Homo- oder Transsexuellen hatte. Ich dachte, dieses Kind wollte sich einfach nur stark für andere diskriminierte Menschen machen. Doch da hatte ich den zweiten Teil noch nicht gelesen.
Im ersten Teil wird alles sehr allgemein gehalten. Das Kind wünscht sich Gleichstellung für alle, Familien die sich lieben, keine Schießereien, kein Hass und keinen Rassismus.
Der zweite Teil macht deutlich, wie es zu diesen Wünschen kam. Der große Bruder hatte sich mit 18 Jahren als transsexuell geoutet. Er wollte eine Frau sein. Er hat eine Hormontherapie gemacht, wodurch sich auch das Äußerliche verändert hat.
Das Outing hat die Familie akzeptiert. Es bleibt schließlich immer das Kind der Eltern oder auch der Bruder / die Schwester. Leider sehen das aber nicht alle Familien so und bringen ihre Kinder um, weil sie nicht hetero sind. Das soll aufhören.

Ein Wunschzettel, wie er nur sehr selten verfasst wird. Viele Kinder werden eine Liste von Geschenken anfertigen aber nicht dieser Junge. Ihm ist es viel wichtiger, dass seine Schwester ein ganz normales Leben führen kann, dass sie von niemandem schief angeguckt oder diskriminiert wird. Er stellt seine eigenen Bedürfnisse hinten an. Er sieht nämlich, wie sehr seine große Schwester leidet. Dafür verdient der Junge meinen vollsten Respekt.

Sonntag, 18. Januar 2015

Wie merke ich, dass ich schwul bin?

Überall in Deutschland werden Ängste geschürt. Der Verein "Besorgte Eltern" will Demo's in ganz Deutschland abhalten. Sie protestieren gegen den "Sexualkundezwang", der scheinbar mit dem neuen Bildungsplan in Kraft treten wird.

Im neuen Bildungsplan ist von sexueller Vielfalt die Rede. Allein das Wort "sexuell" scheint bei manchen schon die wildesten Fantasien zu wecken. Wenn dann auch noch Homo- und Transsexuelle erwähnt werden, drehen die Leute völlig durch. Sie haben Angst, dass ihr Kind schwul/lesbisch gemacht wird oder demnächst selbst entscheiden muss, welches Geschlecht es haben will.
Aber ist das wirklich so? Sieht das der Bildungsplan so vor? Kann ich schwul/lesbisch gemacht werden? Stehen meine Kinder bald vor der Entscheidung: Mann oder Frau?

Ein wichtiger Schritt im Leben eines Menschen ist es sich seiner Identität bewusst zu werden. Bei Homosexuellen ist das oft ein langer Weg voller Höhen und Tiefen. Diese Selbstfindungsphase ist vielen Heterosexuellen unbegreiflich. Sie verlieben sich in das andere Geschlecht, was auch als normal empfunden wird. Homosexuelle hingegen stehen irgendwann vor der Frage: "Bin ich schwul/lesbisch?"
Ich weiß noch wie ich vor dem PC saß und das World Wide Web befragte: "Bin ich schwul?" oder "Wie merke ich, dass ich schwul bin?" Wie alt ich damals war weiß ich gar nicht mehr. Mein Interesse galt aber schon länger den männlichen Schauspielern und auch bei Paaren auf der Straße wanderte mein Blick immer zu den Männern.
Für mich war das Ganze eine fürchterliche Zeit. Das Gefühl die Erwartungen meiner Eltern nicht erfüllen zu können war grauenvoll. Immer wenn das Thema Zukunft zur Sprache kam, ging es um eine Frau und Kinder. Homosexualität schien es nicht zu geben. Wenn es doch mal angesprochen wurde, wurde es problematisiert oder ins lächerliche gezogen. Zudem hatte ich selbst das Gefühl, dass meine Gefühle für Männer falsch seien und hoffte, dass sie eines Tages wieder vorbei gehen würden.
Eines Abends gestand ich mir dann aber selbst ein schwul zu sein. Eine große Last ist von mir gefallen. Ich wusste endlich wer ich war und was ich wollte. Mir war plötzlich klar, dass auch Homosexuelle ganz normale Menschen sind.
Ich hatte vorher nie mit dem Thema Homosexualität oder mit Homosexuellen zu tun und dennoch bin ich schwul. Man kann also nicht homosexuell gemacht werden, man ist es. Je eher man diese Tatsache annimmt, desto besser. Die Frage: "Bin ich schwul/lesbisch?" liefert also meist auch die Antwort: "Ja, ich bin's."

Niemand kann etwas daran ändern ob man nun Homo-, Hetero- oder Transsexuell ist. Auch kein Bildungsplan. Dieser soll nur für mehr Toleranz und Akzeptanz sorgen und so dem ein oder anderen bei dem Outing helfen. Es geht hier schließlich um das Thema Liebe. Welche Eltern wünschen sich nicht, dass das eigene Kind glücklich verliebt ist?

Mittwoch, 14. Januar 2015

Vorurteile und Rassismus

Wir alle haben mit Vorurteilen zu kämpfen. Wir alle kennen Vorurteile. Männer sind die Technikfreaks. Frauen gehören zu Hause an den Herd. Aber kennen sich Männer immer besser mit Technik aus? Sind Frauen wirklich die besseren Köche? Kann es nicht auch mal anders herum sein? Sind wir nicht alle Menschen? Individuen?

Bereits im Jahr 1992 gab es ein Experiment, welches zeigt, wie empfänglich Menschen für Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sind. Das Experiment ist nun über 20 Jahre alt und angesichts von Pegida und einer neuen Welle von Rechtsextremismus aktueller denn je.

Das Experiment:

Oprah Winfrey lud zu einer ihrer TV-schows ein. Im Vorlauf wurden die Gäste in zwei Gruppen aufgeteilt. Als Unterscheidungsmerkmal wurde die Augenfarbe benutzt und die Gruppen von da an unterschiedlich behandelt. Die Zuschauer mit braunen Augen durften als Erste ins Studio und erhielten so auch die besten Sitzplätze. Zusätzlich bekamen sie noch Kaffee und Donuts. Die Studiogäste mit blauen Augen mussten hingegen warten. Sie bekamen lächerlich wirkende grüne Papp-Kragen, die sie um ihre Hälse tragen mussten.
In der Show war eine Sozialforscherin zu gast, die sich als Lehrerin ausgab und das Experiment in Gang brachte. Sie bemerkte: "Ich bin seit 25 Jahren Lehrerin in öffentlichen und privaten Schulen dieses Landes, und ich habe miterlebt, was braunäugige Menschen im Gegensatz zu blauäugigen Menschen tun. Es ist völlig offensichtlich. Sie hätten heute Morgen hier sein sollen, als wir die Leute reingebracht haben."
Am Anfang war es noch still im Studio, aber mit der Zeit entbrannte eine hitzige Diskussion. Eine der braunäugigen Frauen sagte: "Leute, ich hatte eine Schulfreundin mit blauen Augen. Sie war so dumm, dass sie immer bei mir abschrieb." Und weiter sagte sie: "Die Blauäugigen waren heute Morgen so unverschämt und laut, dass wir unser eigenes Wort nicht mehr verstehen konnten."
Mit der Zeit wurde die Debatte zu hitzig und die Sozialforscherin löste das Ganze auf. Dieses Experiment sollte den Menschen vor Augen führen, wie leicht man sich für rassistische Überlegenheitstheorien ködern lassen kann.
Die Abschließende Botschaft der Sozialforscherin lautete: "Gott habe den Menschen erschaffen, und der Mensch habe den Rassismus erschaffen."

Hier ist eine kleine Zusammenfassung des TV-Experiments von Oprah Winfrey und der Sozialforscherin Jane Elliott:


Freitag, 9. Januar 2015

Welchen Wert hat ein Leben? / Leelah Alcorn

Welchen Wert hat ein Leben? Wie wichtig ist uns unser eigenes leben? Wie wichtig ist uns das Leben Anderer? Was würden wir tun, um zu leben?

Der Fall Leelah Alcorn lies mich darüber nachdenken. Sie hat das Jahr 2015 nie erlebt. Leelah hat sich nämlich am 29. Dezember 2014 das Leben genommen. Sie hat jeden Willen am Leben zu bleiben verloren. Sie durfte ihre eigene Persönlichkeit nicht ausleben, weil sie transgender war.
Leelah wurde als Junge unter dem Namen Josh Alcorn geboren. Bereits mit vier Jahren fühlte sie sich als Mädchen. Mit 14 Jahren lernte Leelah, was "Transsexualität" bedeutet. Nach dem Outing bei den Eltern fängt die Höllenfahrt aber erst richtig an. Die Eltern verweigern ihr die Hormontherapie. Daraufhin outet sich Leelah vor ihrer Klasse als Schwul. Viel zu groß ist die Angst auch bei ihren Freunden auf Ablehnung zu stoßen. Die Klasse nimmt das Outing positiv auf. Als die Eltern davon erfahren wird Leelah von der Schule genommen und jeglicher Kontakt zur Außenwelt wird unterbunden. Als das Schuljahr vorbei ist darf Leelah wieder mit ihren Freunden kommunizieren, aber diese haben sich bereits von ihr abgewandt. Leelah wurde von niemandem aus ihrem Umfeld unterstützt und nahm sich im Alter von 17 Jahren das Leben.

Ein Fall, der zu Tränen rührt. Ein Fall, der zum nachdenken anregt.
Was sind wir nur für Menschen? Was sind wir für Eltern? Wer verweigert dem eigenen Kind glücklich zu sein? Würden wir als Eltern nicht alles dafür tun, dass unser Kind glücklich wird?
Der Fall Leelah Alcorn zeigt das deutlich: Nicht jeder kämpft für das Glück des eigenen Kindes.
Leelah hätte nur noch ein Jahr warten müssen, dann hätte sie selbst über eine Hormontherapie entscheiden können. So lange wollte sie aber nicht mehr warten. Sie entschied sich lieber für den Tod, um damit für mehr Aufmerksamkeit zu sorgen.
In ihrem bewegenden Abschiedsbrief ruft sie zu mehr Aufklärung an Schulen auf. Homosexualität und Transsexualität gehören auch in den Unterrichtsstoff. Je eher die Schüler aufgeklärt werden, desto besser.

R.I.P. Leelah !!!!! We miss you!!!!!


P.S.: Leider wurde der Blog von Leelah gelöscht. Hier sind aber drei Screenshots vom Abschiedsbrief.






Samstag, 3. Januar 2015

Bildungsplan / Hamburg demonstriert

Der Bildungsplan ruft mal wieder auf die Straßen. Nun ist Hamburg an der Reihe. Der Verein 'Besorgte Eltern' demonstriert am Samstag, den 24. Januar 2015 gegen den neuen Bildungsplan. Sie kämpfen für das Recht aller Eltern, ihre Kinder altersentsprechend und sensibel bei der Herausbildung ihrer Sexualität zu begleiten. Dabei wird auch gegen jede Form der Frühsexualisierung in Kitas, Kindergärten und Schulen demonstriert. Aber liegt das wirklich am Bildungsplan? Ist der Bildungsplan schuld daran, dass Kinder und Jugendliche viel früher mit Sexualität in Berührung kommen? 
Es ist zu einem alltäglichen Bild geworden. Kinder und Jugendliche hängen nur noch an ihrem Smartphone. Gespräche von Angesicht zu Angesicht scheint es nur noch bei älteren Generationen zu geben. Es ist viel einfacher jemanden über Facebook, WhatsApp, Snapchat, Instagram oder Twitter zu erreichen. Die Kommunikation scheint ausschließlich über das Internet zu funktionieren. Innerhalb kürzester Zeit kann man hunderte von Menschen über ein Ereignis informieren. Bereits mehr als 80% aller 12- bis 13-Jährigen besitzen ein Smartphone mit Internetzugang, bei den 16- bis 17-Jährigen sind es 93%. Niemand scheint sich noch Gedanken darüber zu machen, auf welchen Seiten die Kinder und Jugendlichen unterwegs sind. Es ist ein leichtes auf Internetseiten mit pornografischem Inhalt zu gelangen. Auch die Abfrage ob man schon über 18 Jahre alt ist, lässt die Jugendlichen nicht zurückschrecken. Nach einer bislang unveröffentlichten Pilotstudie der Uni Münster haben 46% der 14- bis 15-Jähringen schon einmal pronografische Bilder oder Videos gesehen.
Hamburg demonstriert Vielfalt
24.01.2015 11:00 Uhr

Aber ist nun der Bildungsplan an einer Übersexualisierung schuld? Nein, sagt Alexandra Wolfram. Sie unterrichtet seit 41 Jahren Grundschüler in Berlin. Sie findet es sogar richtig, wenn die Aufklärung schon früh beginne. Durch Internet und Fernsehen, aber auch durch Sprüche älterer Geschwister kommen die Schüler schon früh mit Sexualität in Berührung. Die Jüngeren verstehen aber oft nicht, was sie sehen oder hören. Aufklärung könne dabei helfen, Diskriminierung zu bekämpfen. Am 24.01.2015 wird daher auch unter dem Motto: "Vielfalt statt Einfalt" demonstriert. Hier macht man sich für den Bildungsplan stark. Es geht eben nicht darum irgendwelche Sexstellungen oder ähnliches zu unterrichten, sondern vielmehr darum Lebensvielfalt angemessen abzubilden und für mehr Toleranz und Akzeptanz zu sorgen. "Lieber selber aufklären und dann altersgerecht, als es dem Zufall überlassen."  Wie man die Schüler aufklären kann zeigt ein Grundschullehrer, welcher eine Anti-Mobbing-Woche dazu nutzte.

Aber was ist nun so schlimm an dem neuen Bildungsplan? Was ist so schlimm daran Lebensvielfalt angemessen abzubilden? Ist es nicht egal ob ich eine Schwiegertochter oder einen Schwiegersohn bekomme? Wünschen sich nicht alle Eltern, dass ihr Kind glücklich ist? Dass es mit einem anderen Menschen zusammen lebt?


Im neuen Bildungsplan geht es darum die Schüler zu mehr Toleranz und Akzeptanz zu erziehen und das nicht nur gegenüber Homosexuellen und Transgendern. Der Bildungsplan soll auch für mehr Toleranz gegenüber anderen ethnischen oder religiösen Abstammungen sorgen oder auch für die Inklusion behinderter Menschen. Aber all diese Dinge scheinen keine Bedeutung zu haben. Die Angst vor Homosexuellen scheint dann doch größer als gedacht. die Angst, dass das eigene Kind schwul oder lesbisch sein könnte. Aber wie viele Homosexuelle kennen wir? Und wie viele kennen wir so gut, dass wir uns eine Meinung über diese bilden dürfen? Reicht einer? Zwei? Vielleicht fünf?Fakt ist, solange man sich nicht mit dem Thema beschäftigt hat, sollte man sich auch nicht dazu äußern. Leider gibt es aber immer wieder Menschen die blind einer Bewegung folgen. Die Behauptungen nicht hinterfragen. Menschen die nicht selber über ein Thema nachdenken. Manchmal wäre es ganz hilfreich sich auch selber Gedanken zu machen. Sich selber Informationen aus unterschiedlichen Quellen zusammen zu suchen. Bei LGBT-Menschen wird man schnell feststellen, dass sie auch nur Menschen sind. Menschen, die ein ganz normales Leben führen.


Wann beschäftigt man sich mit einem Thema? Wann ist die Zeit gekommen wo ich sage: "Darüber will ich nun mehr erfahren"? Am ehesten wenn sich jemand mit dem Thema auskennt und darüber erzählt. Aber nicht jeder hat Homosexuelle oder Transgender im Freundes- oder Bekanntenkreis. Um dennoch für mehr Toleranz und Akzeptanz zu sorgen, muss man die Menschen aufklären. Dabei soll der neue Bildungsplan helfen. Vielleicht gibt es in Zukunft Menschen, die es leichter bei ihrem Coming Out haben werden. Dass die Person nun aber schwul, lesbisch, bi oder trans ist, hat nichts mit dem neuen Bildungsplan zu tun.