Pubertät. Es ist die wohl wichtigste Zeit in unserem Leben. Es ist die Zeit, wo die Eltern schwierig werden. Sie scheinen plötzlich gegen alles zu sein, was man macht oder machen möchte. Aber warum ist dem so? Warum stellen sich die eigenen Eltern plötzlich gegen die Wünsche des Kindes? Warum verbieten sie alles, was einem selbst Spass bereitet?
Es ist immer wieder schön zu sehen, wenn sich ein Paar dazu entscheidet Kinder zu bekommen. Sie stellen sich vor, wie süß das eigene Kind sein wird. Wie viel Spass sie zusammen haben werden. Wie sie gemeinsam im Park spazieren gehen werden und stellen sich all die wundervollen Momente mit dem eigenen Kind vor. Das erste lächeln, das erste Wort, das erste mal laufen und so vieles mehr.
Kinder zu haben scheint eine legale Droge zu sein. Denn niemand denkt zu diesem Zeitpunkt an die schlimmen Zeiten. Vor allem am Anfang wird es Tage, Wochen oder gar Monate keine ruhige Minute mehr geben. Ständig wird das eigene Kind schreien, weil irgendetwas nicht ok ist. Hunger, Durst, eine volle Windel, der erste Zahn oder einfach nur die fehlende Nähe zu den Eltern.
Als Teenager sieht es da schon anders aus. Eltern hat eben jedes Kind, die kann man nicht so einfach abtreiben. Als Teenager möchte man eben nicht mehr zu Hause bei den Eltern auf dem Sofa hängen. Man möchte mit Freunden etwas unternehmen, in die Disko, in die nächste Kneipe. Man möchte auch mal die ein oder andere Regel überschreiten. Man möchte wissen was man kann, was man darf und was man möchte.
Einen Teenager in der Pubertät zu haben ist nicht leicht. Davon war aber auch nie die Rede. Im Gegenteil, man bekommt sogar von anderen Eltern Ratschläge, wie man es besser machen könnte. Was sie alles anders gemacht hätten. Wie es evtl. besser gewesen wäre.
Aber was ist mit den Kindern? In solchen Gesprächen scheint es nie um das Kind selbst zu gehen. Wie ist es als Kind in der Pubertät zu sein? Können sich Eltern denn nicht an ihre Kindheit erinnern? Wollten sie nie auf eigenen Beinen stehen? Endlich raus in die weite Welt?
Auch als Teenager hat man es nicht leicht. Vor allem in der Pubertät. Auf der einen Seite möchte man endlich erwachsen sein und sein eigenes Leben führen. Man möchte nicht ständig die Eltern um Erlaubnis fragen müssen. Auf der anderen Seite möchte man aber auch noch ein Kind bleiben. Es hat schließlich auch Vorteile. Wenn man als Kind scheiße baut, wird man ermahnt, bekommt eine Strafe und irgendwann ist das Ganze vergessen. Von Erwachsenen wird aber erwartet, dass sie sich an gewisse Grundregeln halten und diese nicht überschreiten.
In der Pubertät ist dies aber gar nicht mal so leicht. Wir befinden uns immerhin in der Selbstfindungsphase. Wir wollen wissen, was uns gefällt, was uns spass macht. Verbringe ich meine Abende lieber zu Hause oder gehe ich lieber in die Disco? Welche Musik gefällt? Gehe ich gerne auf eine Party oder bin ich lieber der Gastgeber? Bier oder Wein trinken? Vertrage ich viel Alkohol oder wenig? Wie ist es betrunken zu sein?
All diese Fragen wollen beantwortet werden. Zudem verändert sich unser gesamter Körper. Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren. Wir alle befinden uns nochmal in einem Wachstumsschub. Es gibt Tage an denen schauen wir in den Spiegel und fragen uns wer das ist. Unser eigener Körper wird uns fremd. Unsere Stimme klingt als würde sie Achterbahn fahren. Und immer wieder die Frage: Wer bin ich?
Manchmal ist man sogar selbst überrascht über die Wahrheit. Beispielsweise wenn man auf das gleiche Geschlecht steht. Solche Dinge will man oft nicht wahr haben. Anfangs macht man ein Geheimnis daraus. Homosexualität ist schließlich eines der Tabuthemen unserer Gesellschaft. Es wird uns sogar gepredigt, dass die wahre Liebe nur zwischen Mann und Frau sein kann. Homosexualität sei sogar eine Form des Leidens und sie würde unsere Kinder traumatisieren.
Dem stimme ich auch zu. Wer feststellt schwul, lesbisch, trans, bi oder auf irgend eine andere Art nicht in die heterosexuelle Norm zu passen, läuft natürlich Gefahr traumatisiert zu werden und darunter zu leiden. Die Gefahr rührt aber nicht daher, dass sich Homosexuelle küssen oder umarmen. Nein, es ist eher die intolerante Gesellschaft in der wir leben. Eine Gesellschaft die mir verbietet den Menschen meiner Wahl zu lieben und zu Ehren. Eine Gesellschaft die mich als Menschen 2.-Klasse abstempelt, weil ich eben nicht auf Frauen stehe. Wer will das schon? Wer will ein Mensch 2.-Klasse sein?
Wohl niemand. Daher fällt es auch vielen schwer ihre Homo- oder Transsexualität auszuleben. Sie haben angst vor Diskriminierung und Ausgrenzung. Daher verstecken sich viele hinter einer Fassade von Unwahrheiten. Niemand soll erfahren, dass sie irgendwie anders sind.
Nach Artikel 2 des Grundgesetzes hat jeder Mensch ein Recht darauf seine Persönlichkeit frei auszuleben. Wenn es um Homo- oder Transsexuelle geht, scheint dieses Gesetz nicht zu gelten. Warum nur? Was haben wir nur verbrochen? Nur weil wir uns in einen Menschen verlieben? Sind Eltern nicht glücklich, wenn dass eigene Kind einen Partner hat? Ist es nicht ein wundervolles Gefühl das eigene Kind glücklich zu sehen? Wäre es nicht eine Erleichterung für das Kind, wenn es die volle Unterstützung der Eltern hat? Egal ob homo, hetero, trans, bi oder sonstiger Sexualitäten?
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