Ich bin ein toleranter Mensch.
Ein Satz, den wir nur zu gerne hören. Auf einmal fällt eine große Last von unseren Schultern. Alle Ängste, alle Sorgen sind auf einmal weg. Wir müssen uns nicht mehr verstellen. Wir müssen nicht irgendetwas vorgeben, was wir gar nicht sind. Wir können einfach nur der sein, der wir sind.
Aber was macht einen toleranten Menschen eigentlich aus? Woran erkennen wir einen toleranten Menschen? Wann wissen wir, wenn ein Mensch tolerant ist und wie tolerant ist er dann tatsächlich?
Wir leben in einer Gesellschaft in der wir Vorurteile gegenüber bestimmte Gruppen von Menschen haben. Ob sich diese nun bewahrheiten oder nicht ist eine andere Frage. Jeder Mensch ist schließlich einzigartig. Man wird nie zwei exakt gleiche finden. Dennoch haben wir Vorurteile und durch diese diskriminieren wir andere Menschen, auch wenn wir das gar nicht möchten.
Durch solche Diskriminierungen machen wir Anderen das Leben schwer. Sie trauen sich nicht offen und ehrlich zu sein. Sie haben viel zu viel Angst davor selbst ein Opfer von Diskriminierung und Ausgrenzung zu werden. Sie werden vielleicht nie richtig glücklich im Leben sein, weil sie nicht zu sich selbst finden.
Ich selbst weiß nur zu gut, wie es ist zu einer diskriminierten Randgruppe zu gehören und das nicht nur weil ich schwul bin. Nein, ich bin auch auf die Waldorfschule gegangen. Es ging also immer mal wieder darum, ob ich meinen Namen tanzen könne, ob man für sein Abitur nur einen Baum pflanzen müsse oder dort nur zurückgebliebene Öko-Freaks seien. Ja, man lernt dort auch seinen Namen zu tanzen und ab und zu frage auch ich mich was da manchmal für Öko-Freaks rumlaufen, aber das sind vielleicht einer unter 100.000. Es sagt also überhaupt nichts aus.
Dennoch bleiben die Vorurteile bestehen. Erst wenn man sich mal näher mit dem Thema auseinandersetzt, fängt ein umdenken statt. So auch bei Bekannten von mir. Ihnen habe ich von der Waldorfschule erzählt. Mit der Zeit waren sie so begeistert, dass sie ihr Kind auch auf der Waldorfschule anmelden wollten. Über Wochen und Monate haben sie sich immer wieder gemeldet und wollten weitere Dinge über die Schule erfahren, allerdings haben sie ihr Kind nie dort angemeldet. Der Grund: Es gibt zu viele Vorurteile. Sie wollen nicht, dass ihr Kind ausgegrenzt und diskriminiert wird.
Ein durchaus verständliches Argument. Wer will schon, dass das eigene Kind unglücklich ist. Aber was sagt das über die Toleranz eines Menschen aus?
Letztlich mag man auch weiterhin ein toleranter Mensch sein, aber dass man selbst zum Kreis der Betroffenen gehört will man nicht wahr haben und versucht es zu umgehen. Viel eher geht man den möglichen Problemen aus dem Weg. In einem selbst mag ein Umdenken stattgefunden haben, aber irgendwie schämt man sich dafür. Man will es nicht wahr haben. Zu zeigen, dass an den Vorurteilen nichts dran ist, soweit geht der Mut und die Toleranz dann doch nicht.
Wir mögen in einer Gesellschaft leben, in der sehr viel toleriert wird, aber wer und vor allem was toleriert wird bleibt erstmal ein Geheimnis. So auch bei dem Coming Out. Manchmal schlägt man sich Tage, Wochen und Monate mit ein und dem selben Gedanken herum. Man spielt die verrücktesten Szenen durch. Man macht sich die größten Gedanken, was alles passieren könnte, nur um dann zu erfahren, dass alles in Ordnung ist, dass man sein Gegenüber einfach falsch eingeschätzt hat.
Warum zeigt man sich dann nicht einfach mal so von seiner toleranten Seite? Warum kämpft man nicht auch mal so für die Rechte anderer? Warum geht man nicht auch mal als Heteerosexueller über den CSD und bekundet so seine Toleranz? Ist es nicht schon schlimm genug, dass das eigene Kind von anderen diskriminiert wird?
Wenn es um ein Coming Out geht, würden solche Aktionen bestimmt helfen. Ich selbst habe lange Zeit mit dem Gedanken gespielt, wann ich mich denn nun vor meiner Familie outen sollte. Immer wieder kamen Ängste hoch, dass ich von der Familie verstoßen würde, der Kontakt abbrechen könnte oder andere Dinge geschehen würden. Letztlich habe ich da aber falsch gelegen. Ich habe das Verhalten meiner Familie nur falsch gedeutet.
All die Sorgen und Ängste waren also mehr oder minder umsonst. Ich habe mir es unnötig schwer gemacht. Hätten sich meine Eltern klarer positioniert zu dem Thema Homosexualität, wäre das Ganze vermutlich auch für mich einfacher gewesen. Das ein Mensch tolerant ist erfährt man eben oft erst hinterher.
Montag, 23. Februar 2015
Montag, 16. Februar 2015
Depressionen - Eine Krankheit, die oft nicht erkannt wird
Manchmal begegnen wir Menschen nach Jahren wieder. Man hat sich wer weiß was zu erzählen, aber die Unterhaltung beginnt schon mit einer Lüge. Auf die simple Frage wie es einem geht, antwortet man nur ein "gut und dir?" Man möchte seinen Gegenüber nicht vergraulen. Man möchte die Stimmung nicht runterdrücken. Man freut sich schließlich selbst nochmal den alten Freund / die alte Freundin wiederzusehen. In diesem Moment über die eigenen Ängste und Sorgen zu sprechen scheint vollkommen unangebracht. Also behält man sie lieber für sich.
Quelle: http://www.experto.de/depressionen-1280px-851px.jpg |
Wenn man sich länger nicht gesehen hat ist dieses Verhalten auch verständlich. Man weiß schließlich nicht wie sich der Andere entwickelt hat. Aber oftmals lügen wir auch unsere engsten Verwandten an. Uns ist es selbst peinlich, dass wir unter Depressionen leiden. Wir wollen nicht, dass sich unsere Mitmenschen unnötige Sorgen um uns machen. Lieber verkriechen wir uns in unser Zimmer, lassen keinen mehr an uns ran. Wir wollen einfach nur allein sein.
Aber wieso handeln wir so? Was ist so schlimm daran an einer Krankheit zu leiden? Warum wollen wir nicht darüber sprechen? Wieso ziehen wir uns immer mehr aus dem Gesellschaftsleben zurück? Ist das überhaupt richtig so? Ist Einsamkeit das Beste, was wir tun können?
Wir leben in einer Gesellschaft, in der man über bestimmte Themen nicht spricht. Sie sind tabu. Es scheint sie einfach nicht zu geben. Das heißt aber nicht, dass sie nicht existieren. Im Gegenteil. Wenn man sich mal genauer mit einem solchen Tabuthema auseinandersetzt, stellt man mit erschrecken fest, wie viele betroffene Menschen es doch gibt.
So auch bei dem Thema Depression. Allein in Deutschland leiden ca. 4 Mio. Menschen an Depressionen und noch einige mehr an depressiven Verstimmungen. Man geht davon aus, dass jeder fünfte einmal in seinem Leben eine depressive Phase durchlebt. Es sind Zahlen, die man nie vermutet hätte und die man sich auf keinen Fall vorstellen kann.
Es gibt so viele Betroffene und keiner redet darüber?
Man arbeitet lange und viel. Man kommt kaum noch zum essen. Der Sommer geht zu ende. Die Tage werden kürzer. Draußen wird es kälter. Die Stimmung ist irgendwie gedrückt.
Viele Menschen fühlen so. Dass das Ganze eine Depression sein kann, daran denkt kaum einer. Dabei ist es genau das. Nicht umsonst gilt der Herbst und der Winter auch als Depressionszeit. Es mag nur eine leichte Depression sein, aber auch diese kann verheerende Folgen haben. In Deutschland nehmen sich im Jahr etwa 5000 Menschen das Leben, weil sie depressiv sind.
Ein Besuch beim Arzt kann helfen. Aber viele beschreiben nur die Symptome wie Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen oder Krämpfe in der Magengegend. Doch so kann keine Depression erkannt werden. Dazu muss der Arzt auch die Gefühlslage des Patienten kennen, doch da tuen wir uns oft schwer. Der Arzt interessiert sich nur für die körperlichen Symptome und unsere Freunde interessiert mehr, wie am letzten Wochenende die Party war. Wenn dann doch mal die beliebte Frage "wie gehts dir?" kommt, erwarten wir eigentlich ein "gut, danke" und so antwortet wir dann auch. Wir wollen schließlich nicht schlecht dastehen. Wir wollen nicht sagen: "mir geht es gerade nicht so gut" und somit die Stimmung drücken. Wir wollen schließlich auch mal unter Menschen sein. Ständig allein sein. Niemanden haben, mit dem man reden kann. Nach und nach zu vereinsamen, dass macht auf die Dauer krank und kann zu schweren Depressionen, zur Sozialphobie oder sogar bis zum Suizid führen.
Auch wenn man die eigenen Freunde und Verwandten nicht mit seinen Ängsten und Sorgen belasten möchte, so sollte man doch zumindest dem Arzt auch seine Gefühlslage beschreiben, um eine Depression zu behandeln. Nur so kann einem auch geholfen werden.
Montag, 9. Februar 2015
Homosexuelle in Führungspositionen
Es gehört immer noch zu einem Tabu. In bestimmten Bereichen scheint es keine Homosexuellen zu geben. Nur nach und nach traut sich mal jemand aus der Chefetage zu seiner Sexualität zu stehen, aber das kommt auch eher selten vor. Viele treten von ihren Führungspositionen zurück, auch wenn sie das nicht müssten.
Aber wieso ist das so? Gibt es tatsächlich nur sehr wenige Homosexuelle in den Chefetagen? Menschen, die scheinbar alles erreicht haben, scheitern daran ihre Liebe einem Menschen zu gestehen? Menschen, die Angst und Panik vor der Wahrheit haben? Wäre es nicht ein klarer Fortschritt, wenn man zeigt, dass auch bekennende Homosexuelle es bis in die Chefetage schaffen?
Ein Outing ist wie ein Befreiungsschlag. Endlich wissen die Arbeitskollegen, die Freunde, die Eltern und Geschwister, dass man anders tickt. Endlich muss man kein Geheimnis mehr daraus machen. Endlich kann man offen zu seiner Sexualität stehen.
Aber ganz so leicht ist es dann doch nicht. Bei einem Outing stellt man sich nicht mal eben vor eine Gruppe von Menschen, sagt die berühmten Worte "ich bin schwul" und geht wieder als sei nichts gewesen. Jedes mal, wenn man sich outet schwingt Angst und Panik mit. Der beste Freund, dem man noch vor kurzem alles anvertrauen konnte, könnte sich von seiner homophoben Seite zeigen. Arbeitskollegen könnten plötzlich abweisend sein. Sogar die eigene Familie, die Menschen auf die man sich immer verlassen konnte, könnten den Kontakt abbrechen.
All dies ist schon einmal passiert. Es sind Relikte aus der Vergangenheit, die ein Outing nur noch schwerer machen. Noch heute gibt es eine Generation von Topmanagern, die aus dieser Zeit stammen. Eine Zeit, wo Homosexualität noch unter Strafe stand. Verständlich, dass sich unter diesem Vorsatz niemand outen möchte. Es gibt aber immer mehr Menschen, die positiv überrascht waren über die Reaktionen ihrer Mitmenschen. Beispielsweise BP-Chef Browne. Er wollte sich nie outen. Er hatte angst, dass nicht nur sein eigener Ruf darunter leiden würde, sondern auch der Ruf seiner Firma.
Wenn Holger Reuschling von der Commerzbank gewusst hätte, wie viel positives Feedback er bekommen würde, hätte er sich viel früher geoutet. Er ist froh, dass das Versteckspiel nun ein Ende hat. Für ihn war es eine große psychische Belastung.
Studien belegen sogar, dass 20 bis 30 Prozent der Arbeitskraft geraubt werden, wenn man unter psychischen Belastungen leidet. Im globalen Kampf um Talente kann man nicht mehr auf Leute verzichten, nur weil sie anders lieben. Nach und nach melden sich daher immer mehr Unternehmen zu Wort und gründen LGBT-Netzwerke. In Deutschland gehören zu diesen Unternehmen die Deutsche Bank, die Commerzbank, SAP, die Telekom, die Deutsche Post, die VW-Bank, sowie Daimler. Sie tauschen sich aus, koordinieren ihre Aktivitäten über die Stiftung PrOut at work und präsentieren sich bei der Karrieremesse sticks and stones, welche immer mehr Zulauf bekommt.
Viele Großunternehmen setzen sich also für die Rechte von LGBT-Menschen ein. Warum outen sich dann nicht auch Vorstandsmitglieder? Was macht es da noch schwer? Woran scheitert das Vorhaben?
Der Ex-Telekom-Vorstand Thomas Sattelberger scheint eine Antwort darauf zu haben. Homosexuell zu sein gehört nicht nur zu den letzten Tabus in Führungskreisen, sondern die Welt ist leider nicht nur liberal und tolerant. Irgendwann kommt die Zeit, wo Informationen gegen einen verwendet werden. Wenn man offen Homosexuell ist, schwingt immer mit: Der trifft diese oder jene Entscheidung nur, weil er schwul ist.
Es geht also nicht nur darum sich zu outen und kein Doppelleben mehr führen zu müssen. Es geht auch um die Glaubwürdigkeit eines Menschen. Viele scheinen immer noch nicht begriffen zu haben, dass Homosexualität keine Krankheit ist, dass man trotzdem noch ein Mensch ist und Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen fällt. Vielleicht sogar besser als jeder Andere. Man muss sich nur auch auf einen neuen Führungsstil einlassen. Bisher blieb dafür nur sehr wenig Spielraum.
Aber wieso ist das so? Gibt es tatsächlich nur sehr wenige Homosexuelle in den Chefetagen? Menschen, die scheinbar alles erreicht haben, scheitern daran ihre Liebe einem Menschen zu gestehen? Menschen, die Angst und Panik vor der Wahrheit haben? Wäre es nicht ein klarer Fortschritt, wenn man zeigt, dass auch bekennende Homosexuelle es bis in die Chefetage schaffen?
Ein Outing ist wie ein Befreiungsschlag. Endlich wissen die Arbeitskollegen, die Freunde, die Eltern und Geschwister, dass man anders tickt. Endlich muss man kein Geheimnis mehr daraus machen. Endlich kann man offen zu seiner Sexualität stehen.
Aber ganz so leicht ist es dann doch nicht. Bei einem Outing stellt man sich nicht mal eben vor eine Gruppe von Menschen, sagt die berühmten Worte "ich bin schwul" und geht wieder als sei nichts gewesen. Jedes mal, wenn man sich outet schwingt Angst und Panik mit. Der beste Freund, dem man noch vor kurzem alles anvertrauen konnte, könnte sich von seiner homophoben Seite zeigen. Arbeitskollegen könnten plötzlich abweisend sein. Sogar die eigene Familie, die Menschen auf die man sich immer verlassen konnte, könnten den Kontakt abbrechen.
All dies ist schon einmal passiert. Es sind Relikte aus der Vergangenheit, die ein Outing nur noch schwerer machen. Noch heute gibt es eine Generation von Topmanagern, die aus dieser Zeit stammen. Eine Zeit, wo Homosexualität noch unter Strafe stand. Verständlich, dass sich unter diesem Vorsatz niemand outen möchte. Es gibt aber immer mehr Menschen, die positiv überrascht waren über die Reaktionen ihrer Mitmenschen. Beispielsweise BP-Chef Browne. Er wollte sich nie outen. Er hatte angst, dass nicht nur sein eigener Ruf darunter leiden würde, sondern auch der Ruf seiner Firma.
Wenn Holger Reuschling von der Commerzbank gewusst hätte, wie viel positives Feedback er bekommen würde, hätte er sich viel früher geoutet. Er ist froh, dass das Versteckspiel nun ein Ende hat. Für ihn war es eine große psychische Belastung.
Studien belegen sogar, dass 20 bis 30 Prozent der Arbeitskraft geraubt werden, wenn man unter psychischen Belastungen leidet. Im globalen Kampf um Talente kann man nicht mehr auf Leute verzichten, nur weil sie anders lieben. Nach und nach melden sich daher immer mehr Unternehmen zu Wort und gründen LGBT-Netzwerke. In Deutschland gehören zu diesen Unternehmen die Deutsche Bank, die Commerzbank, SAP, die Telekom, die Deutsche Post, die VW-Bank, sowie Daimler. Sie tauschen sich aus, koordinieren ihre Aktivitäten über die Stiftung PrOut at work und präsentieren sich bei der Karrieremesse sticks and stones, welche immer mehr Zulauf bekommt.
Viele Großunternehmen setzen sich also für die Rechte von LGBT-Menschen ein. Warum outen sich dann nicht auch Vorstandsmitglieder? Was macht es da noch schwer? Woran scheitert das Vorhaben?
Der Ex-Telekom-Vorstand Thomas Sattelberger scheint eine Antwort darauf zu haben. Homosexuell zu sein gehört nicht nur zu den letzten Tabus in Führungskreisen, sondern die Welt ist leider nicht nur liberal und tolerant. Irgendwann kommt die Zeit, wo Informationen gegen einen verwendet werden. Wenn man offen Homosexuell ist, schwingt immer mit: Der trifft diese oder jene Entscheidung nur, weil er schwul ist.
Es geht also nicht nur darum sich zu outen und kein Doppelleben mehr führen zu müssen. Es geht auch um die Glaubwürdigkeit eines Menschen. Viele scheinen immer noch nicht begriffen zu haben, dass Homosexualität keine Krankheit ist, dass man trotzdem noch ein Mensch ist und Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen fällt. Vielleicht sogar besser als jeder Andere. Man muss sich nur auch auf einen neuen Führungsstil einlassen. Bisher blieb dafür nur sehr wenig Spielraum.
Montag, 2. Februar 2015
Vorurteile - Wenn man gezwungen ist eine Lüge zu leben
Wir alle haben Vorurteile. Niemand kann sich davon freisprechen, auch ich nicht. Immer wieder kommt es zu Momenten, in denen ich gesagt hätte "nein, niemals, dass kann einfach nicht sein" und dennoch wurde ich vom Gegenteil überzeugt. Ich bin Menschen begegnet, die mich auf irgendeine Art und Weise überrascht haben. Menschen, mit denen ich nie in Kontakt getreten wäre, welche nun zu meinem Freundeskreis gehören.
Ein Artikel aus dem Spiegel (Heft-Nr.: 4, erschienen am 17.01.2015) hat mich zum nachdenken angeregt. Ich habe den Artikel nur durch Zufall gelesen, bin aber froh, dass ich es getan habe. Er handelt von einem Teenager, welcher auf Mädchen zwischen acht und zehn Jahren steht. Sowohl auf seinem PC, als auch auf seinem Handy wurde kinderpornografisches Material entdeckt. Da er noch nicht strafmündig war, konnte er auch nicht verknackt werden. Nun befindet sich der Teenager in psychologischer Behandlung, um mit seiner Gier zurecht zu kommen und einen möglichen Übergriff zu unterbinden. Es ist ihm selbst peinlich, dass er dieses Verlangen nach jüngeren Mädchen hat. Nur seine Eltern wissen von seinen Problemen. Diese unterstützen ihn auch wo es nur geht, aber zu 100% vertrauen können auch sie ihm nicht.
Manch einer wird nun sagen: "Das könnte ich auch nicht, einem Pädophilen kann man nicht vertrauen." Aber ist das wirklich so? Klar ist. dass jeder nur das Beste möchte, vor allem für seine Kinder. Wer lässt diese schon unbeaufsichtigt draußen spielen, wenn ein Pädophiler in der Gegend wohnt? Wer will überhaupt einen Pädophilen als Nachbarn haben?
Wohl keiner.
Unsere Vorurteile gegenüber Randgruppen sind viel zu eingefahren. "Das kennt man doch" oder "davon hört man doch immer wieder im Fernsehen" sind beliebte Redewendungen. Niemand scheint sich mal ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen zu wollen. Niemand hat den Mut die Betroffenen anzusprechen und zu fragen "Wie fühlst du dich denn? Wie ist das für dich? Wie kam es überhaupt dazu?" Es sind ganz einfache Fragen, die jeder stellen kann, aber keiner stellt sie. Sogar wenn ein direkter Verwandter pädophile Neigungen hat unterbindet man eher den Kontakt, als die betroffene Person zu unterstützen und somit wenigstens etwas Halt in der Gesellschaft zu geben. Einfach um den betroffenen Personen zu zeigen, dass es auch noch Menschen gibt, die vorurteilsfrei sind und jedem eine zweite Chance gewähren.
Einem Menschen zu vertrauen kann sehr schwer sein, dass weiß ich selbst. Auch ich stehe immer wieder vor der Frage: "Soll ich mich als schwul outen oder nicht?" Letztlich kommt es aber immer darauf an, wie lange und wie gut man einen Menschen kennt. Eins ist aber sicher, niemand hat sich seine sexuellen Vorlieben ausgesucht. Kein Heterosexueller, kein Homosexueller, kein Transsexueller und auch kein Pädophiler. Für den ein oder anderen ist es vielleicht sogar ein Schock, wenn man schließlich die Gewissheit hat zu einer diskriminierten Randgruppe zu gehören.
Solche Menschen haben es immer schwer. Sie müssen sich ein Leben lang Vorurteile und Diskriminierungen anhören. Sie werden einfach in eine Schublade gesteckt und bleiben auch da. Kaum einer macht sich die Mühe und schaut auch mal hinter die Fassade. Kaum einer nimmt den Menschen als Individuum wahr. So bleibt vielen nur noch ihre Mitmenschen anzulügen und nichts über ihre wahre Identität preiszugeben. So etwas macht einen krank, wenn man niemanden hat mit dem man sprechen kann. Die Ängste ausgegrenzt, diskriminiert und verachtet zu werden sind nämlich viel zu groß. Jeder Mensch möchte schließlich von seinen Mitmenschen respektiert und akzeptiert werden.
Ein Artikel aus dem Spiegel (Heft-Nr.: 4, erschienen am 17.01.2015) hat mich zum nachdenken angeregt. Ich habe den Artikel nur durch Zufall gelesen, bin aber froh, dass ich es getan habe. Er handelt von einem Teenager, welcher auf Mädchen zwischen acht und zehn Jahren steht. Sowohl auf seinem PC, als auch auf seinem Handy wurde kinderpornografisches Material entdeckt. Da er noch nicht strafmündig war, konnte er auch nicht verknackt werden. Nun befindet sich der Teenager in psychologischer Behandlung, um mit seiner Gier zurecht zu kommen und einen möglichen Übergriff zu unterbinden. Es ist ihm selbst peinlich, dass er dieses Verlangen nach jüngeren Mädchen hat. Nur seine Eltern wissen von seinen Problemen. Diese unterstützen ihn auch wo es nur geht, aber zu 100% vertrauen können auch sie ihm nicht.
Manch einer wird nun sagen: "Das könnte ich auch nicht, einem Pädophilen kann man nicht vertrauen." Aber ist das wirklich so? Klar ist. dass jeder nur das Beste möchte, vor allem für seine Kinder. Wer lässt diese schon unbeaufsichtigt draußen spielen, wenn ein Pädophiler in der Gegend wohnt? Wer will überhaupt einen Pädophilen als Nachbarn haben?
Wohl keiner.
Unsere Vorurteile gegenüber Randgruppen sind viel zu eingefahren. "Das kennt man doch" oder "davon hört man doch immer wieder im Fernsehen" sind beliebte Redewendungen. Niemand scheint sich mal ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen zu wollen. Niemand hat den Mut die Betroffenen anzusprechen und zu fragen "Wie fühlst du dich denn? Wie ist das für dich? Wie kam es überhaupt dazu?" Es sind ganz einfache Fragen, die jeder stellen kann, aber keiner stellt sie. Sogar wenn ein direkter Verwandter pädophile Neigungen hat unterbindet man eher den Kontakt, als die betroffene Person zu unterstützen und somit wenigstens etwas Halt in der Gesellschaft zu geben. Einfach um den betroffenen Personen zu zeigen, dass es auch noch Menschen gibt, die vorurteilsfrei sind und jedem eine zweite Chance gewähren.
Einem Menschen zu vertrauen kann sehr schwer sein, dass weiß ich selbst. Auch ich stehe immer wieder vor der Frage: "Soll ich mich als schwul outen oder nicht?" Letztlich kommt es aber immer darauf an, wie lange und wie gut man einen Menschen kennt. Eins ist aber sicher, niemand hat sich seine sexuellen Vorlieben ausgesucht. Kein Heterosexueller, kein Homosexueller, kein Transsexueller und auch kein Pädophiler. Für den ein oder anderen ist es vielleicht sogar ein Schock, wenn man schließlich die Gewissheit hat zu einer diskriminierten Randgruppe zu gehören.
Solche Menschen haben es immer schwer. Sie müssen sich ein Leben lang Vorurteile und Diskriminierungen anhören. Sie werden einfach in eine Schublade gesteckt und bleiben auch da. Kaum einer macht sich die Mühe und schaut auch mal hinter die Fassade. Kaum einer nimmt den Menschen als Individuum wahr. So bleibt vielen nur noch ihre Mitmenschen anzulügen und nichts über ihre wahre Identität preiszugeben. So etwas macht einen krank, wenn man niemanden hat mit dem man sprechen kann. Die Ängste ausgegrenzt, diskriminiert und verachtet zu werden sind nämlich viel zu groß. Jeder Mensch möchte schließlich von seinen Mitmenschen respektiert und akzeptiert werden.
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