
Manch einer wird nun sagen: "Das könnte ich auch nicht, einem Pädophilen kann man nicht vertrauen." Aber ist das wirklich so? Klar ist. dass jeder nur das Beste möchte, vor allem für seine Kinder. Wer lässt diese schon unbeaufsichtigt draußen spielen, wenn ein Pädophiler in der Gegend wohnt? Wer will überhaupt einen Pädophilen als Nachbarn haben?
Wohl keiner.
Unsere Vorurteile gegenüber Randgruppen sind viel zu eingefahren. "Das kennt man doch" oder "davon hört man doch immer wieder im Fernsehen" sind beliebte Redewendungen. Niemand scheint sich mal ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen zu wollen. Niemand hat den Mut die Betroffenen anzusprechen und zu fragen "Wie fühlst du dich denn? Wie ist das für dich? Wie kam es überhaupt dazu?" Es sind ganz einfache Fragen, die jeder stellen kann, aber keiner stellt sie. Sogar wenn ein direkter Verwandter pädophile Neigungen hat unterbindet man eher den Kontakt, als die betroffene Person zu unterstützen und somit wenigstens etwas Halt in der Gesellschaft zu geben. Einfach um den betroffenen Personen zu zeigen, dass es auch noch Menschen gibt, die vorurteilsfrei sind und jedem eine zweite Chance gewähren.
Einem Menschen zu vertrauen kann sehr schwer sein, dass weiß ich selbst. Auch ich stehe immer wieder vor der Frage: "Soll ich mich als schwul outen oder nicht?" Letztlich kommt es aber immer darauf an, wie lange und wie gut man einen Menschen kennt. Eins ist aber sicher, niemand hat sich seine sexuellen Vorlieben ausgesucht. Kein Heterosexueller, kein Homosexueller, kein Transsexueller und auch kein Pädophiler. Für den ein oder anderen ist es vielleicht sogar ein Schock, wenn man schließlich die Gewissheit hat zu einer diskriminierten Randgruppe zu gehören.
Solche Menschen haben es immer schwer. Sie müssen sich ein Leben lang Vorurteile und Diskriminierungen anhören. Sie werden einfach in eine Schublade gesteckt und bleiben auch da. Kaum einer macht sich die Mühe und schaut auch mal hinter die Fassade. Kaum einer nimmt den Menschen als Individuum wahr. So bleibt vielen nur noch ihre Mitmenschen anzulügen und nichts über ihre wahre Identität preiszugeben. So etwas macht einen krank, wenn man niemanden hat mit dem man sprechen kann. Die Ängste ausgegrenzt, diskriminiert und verachtet zu werden sind nämlich viel zu groß. Jeder Mensch möchte schließlich von seinen Mitmenschen respektiert und akzeptiert werden.
Sehr guter Beitrag. Niemand verharmlost Pädophilie nur weil man sich damit auseinandersetzt. Aber dieser Gedanke ist einfach in uns drin. Es ist einfach so wichtig über solche Themen zu sprechen. Für jemanden der feststellt gewisse Neigungen zu haben ist es wahnsinnig hilfreich, denn nur durch reden lernt man sich auch selbst besser kennen und einschätzen. Reden ist Prevention! [oder wie meine Chefin mal sagte - Redenden Menschen kann geholfen werden]
AntwortenLöschenWenn ich mich recht erinnere, gab es auch mal einen sehr guten Werbespot zu diesem Thema - ich will kein Täter sein-
Keep up the good work! <3
Danke Tamara.
LöschenMir geht es auch nicht darum etwas zu verharmlosen, sondern Tabuthemen anzusprechen, über die man sich sonst keine Gedanken macht. Wie du schon sagst ist Reden ungemein wichtig. Man lernt nicht nur sich selbst besser kennen, sondern auch die Mitmenschen lernen einen kennen und können so besser einschätzen wie man tickt.
Es gibt sogar eine ganze Kampagne zu dem Thema. Dort kann man sich melden, wenn man Hilfe benötigt.
https://www.kein-taeter-werden.de