Aber was ist Familie eigentlich? Was bedeutet der Begriff Familie? Wann ist man eine Familie? Was macht eine Familie aus? Sind Ehe und Familie gleichzusetzen? Kann man die Begriffe Ehe und Familie überhaupt trennen?
Wir alle haben Familie. Wir alle wachsen in einer Familie auf. Wenn wir von Familie reden, so meinen wir oft die Kombination Vater, Mutter, Kind. Es ist eben die klassische Familie. Daneben gibt es aber auch andere Familienformen wie z.B. Alleinerziehende Eltern, Patchworkfamilien oder auch sogenannte Regenbogenfamilien, wo Kinder bei gleichgeschlechtlichen Paaren aufwachsen.
Was all diese Familien gemeinsam haben sind Kinder. Jedenfalls auf den ersten Blick. Diese Personen verbindet nämlich noch viel mehr.
Familie bedeutet nicht nur, dass Menschen gemeinsam in einer Wohnung oder einem Haus wohnen. Es bedeutet vor allem auch Zusammenhalt und gemeinsames Vertrauen. In guten wie in schlechten Tagen, bis dass der Tod uns scheidet. Nicht umsonst geht der Familiengründung die Ehe zweier Menschen voraus. Man könnte fast schon sagen, dass die Ehe eine Familie-Lite ist. Es gibt vieles, was diese beiden Institutionen verbindet. Es treffen immer Menschen aufeinander, die sich vertrauen, die sich mögen. Menschen, die auch in schlechten Zeiten immer füreinander dasein werden.
In gewisser Weise kann man also die Begriffe Ehe und Familie gleichsetzen. Man muss sich aber auch immer die Unterschiede vor Augen führen. Nur weil ich eine Ehe eingehe bedeutet dies schließlich nicht, dass daraus zwangsläufig Kinder hervorgehen. Gerade bei der Diskussion um die Homo-Ehe scheinen aber viele diesen Fehler zu begehen.
Der Duden definiert den Begriff der Familie ganz ähnlich. Er gibt dafür zwei Möglichkeiten an:
- aus einem Elternpaar oder einem Elternteil und mindestens einem Kind bestehende (Lebens)Gemeinschaft.
- Gruppe aller miteinander (bluts)verwandten Personen; Sippe
Für mich persönlich steckt hinter einer Familie aber noch sehr viel mehr.
Lange Jahre war es bei unserer Familie Tradition, dass wir uns an Ostern treffen. Gemeinsam haben wir uns über das vergangene Jahr unterhalten oder auch was wir in Zukunft alles vorhaben. Wir haben Spaziergänge unternommen, gingen gemeinsam auf Ostereiersuche usw. usw.
Es war mit die schönste Zeit im Jahr. Es war einer der wenigen Momente, wo die gesamte Familie zusammen war. Oma, Opa, Onkel, Tanten, alle waren dabei.
Inzwischen gibt es diese Tradition nicht mehr. Durch einen Streit innerhalb der Familie brach der Kontakt nach und nach ab. Jeder hatte nur an sich und seinen Vorteil gedacht. Niemand hat mal darüber nachgedacht den Streit auch mal von einer anderen Perspektive zu sehen. Sich die andere Seite hineinversetzt. Und so kam es wie es kommen musste.
Alles was von meiner Familie noch übrig blieb sind meine Eltern, meine Geschwister und meiner Oma väterlicherseits. Der Rest ist entweder verstorben oder will nichts mehr mit uns zu tun haben.
Aber all dies hat auch etwas gutes. Nun weiß ich sehr wohl wer zu meiner Familie gehört. Ich weiß wem ich vertrauen kann. Wer auch in den dunkelsten Stunden zu mir halten wird. Bei einem Gespräch mit meiner Mutter sagte sie mal: "Auch wenn du eines Tages ankommen würdest und mir sagst, dass du eine Bank ausgeraubt hast, ich würde immer zu dir halten und dich beschützen."
Dieser Satz sagt so viel aus, was meines Erachtens eine Familie ausmacht. Denn auch wenn man weiß, dass man unglaublichen Bockmist gebaut hat. Wenn man weiß, dass man gerade den größten Fehler seines Lebens gemacht hat, so kann man doch offen und ehrlich sein. Die eigene wahre Familie würde immer zusammen halten. Getrau dem Motto der Musketiere: "Einer für alle - Und alle für einen!"
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